Dieser Band versammelt für mich neue Comicstrips mit Hägar dem Wikinger. 52 Wochen in einem Jahr. Meine Comicstrip-Sammlung ist wieder um einen Band größer geworden. Für zwischendurch um abzuschalten sind Comicstrips wunderbar geeignet. Sie machen Lust und Laune, falls man mal einen schlechten Tag hat. 2017 erschien bei Ehapa der letzte Band der Gesamtausgabe (2014 - 2016). Diese wird seit 2022 beim All Verlag fortgesetzt. Wer die GA komplett hat, kann mit Band Gesammelte Chroniken 2017 weitermachen.
Seit 1973 treibt der in den Berufsfeldern Plündern, Rauben und Brandschatzen erfolgreiche norwegische Geschäftsmann zur Freude von Fans auf der ganzen Welt sein Unwesen. Dabei erweist er sich stets als echter Barbar, der gerne Löffelbiskuit in sein Bier tunkt und ungern badet. Neben seinen beruflichen Verpflichtungen reüssiert Hägar auch als treusorgender Familienvater, wobei es ihm seine Lieben nicht immer leicht machen.
Sein Sohn Hamlet präsentiert sich als Frauenversteher und hält wenig vom Raufen, dafür strebt seine hauswirtschaftlich wenig begabte Tochter Honi eine Karriere als Kriegerin an. Wenig Trost ob seiner aus der Art geschlagenen Kinder findet Hägar bei seiner Gattin Helga, die ihren Mann stets kritisch beäugt. Mangelnde Tischmanieren, Vernachlässigung der Körperhygiene und übermäßiger Alkoholkonsum… Es gibt immer etwas zu beanstanden. Gut, dass ein Wikinger in solchen Fällen die Hörner seines Helms als Ohrenstöpsel benutzen kann!
DIK BROWNE
Am 5. Februar 1973 erschien der erste Hagar the Horrible-Strip. Die Serie war ein unmittelbarer Erfolg, bereits das Debüt veröffentlichten beachtliche 136 Zeitungen. Im Lauf der ersten beiden Strip-Jahrgänge wuchs die Zahl auf 600. Hägar läuft seitdem ununterbrochen, auch fast zwei Jahrzehnte nach dem Tod seines Schöpfers im Jahr 1989 mit nach wie vor rauschendem Erfolg, ohne Qualitätsverlust seit 1988 fortgeführt von Dik Brownes Sohn Chris. Annähernd 2.000 Zeitungen in knapp 60 Ländern schicken ihre Leser derzeit Tag für Tag auf Zeitreise in die Welt der Wikinger, deren Schwerter und Trinksprüche mittlerweile in 13 Sprachen erklingen – sogar auf Latein.
Übrigens rührt die Namenswahl “Hagar the Horrible” für Brownes stattlich gebauten Ober-Wikinger der Legende nach von dem Spitznamen her, den der Zeichner selbst einst ob seines Aussehens von seinen eigenen Kindern verpasst bekam. In der Tat war eine gewisse äußerliche Ähnlichkeit von Schöpfer und Figur nicht zu übersehen.
Vor Beginn seiner glanzvollen Cartoon-Laufbahn musste sich Browne zunächst in den trüben Gewässern der Gebrauchsgrafik über Wasser halten. Bereits damals schuf er einen Klassiker: das Bananen-Logo der Obstimport-Firma Chiquita. Aber auch Illustrationen für Zeitungen und Zeitschriften wie Newsweek brachten Browne Brötchen auf den Tisch und Routine in die Zeichenhand. Ursprünglich hatte er Journalist werden wollen, schnell wurden seine zeichnerischen Talente aber höher geschätzt als seine Recherche-Fertigkeiten. Eine grafische Ausbildung an der New York Art School hatte er zuvor nach einem Jahr abgebrochen, um sich bei der Zeitung New York American zunächst vorwiegend technischen Illustrationen zu widmen. 1942 heiratete er Joan Kelly, im selben Jahr wurde er zur Armee eingezogen und diente drei Jahre in Florida beim Ingenieurs-Corps. Aber auch dort ließ ihn die Grafik nicht los. Die Leser seiner zu dieser Zeit entstandenen und in Army- und Air-Force-Zeitschriften publizierten ersten Comics Ginny Jeep und Willie Gettit waren denn auch vorwiegend Soldaten.
Nach Ende des Krieges und seinem Ausscheiden aus der Armee arbeitete Dik Browne zunächst für eine Werbeagentur, und zeichnete für die Zeitschrift Boy’s Life ab 1950 (bis 1960) die Serie The Tracy Twins. Der große Durchbruch kam erst 1954, nachdem Browne dem Redakteur Mort Walker vorgestellt wurde. Der Schöpfer des in den USA äußerst populären Militär-Cartoons Beetle Bailey machte Browne zum Zeichner seiner aus Nebencharakteren jenes Erfolgsformats entwickelten neuen Zeitungsstrip-Serie. Die bis heute sehr erfolgreiche humoristische Familien-Sitcom namens Hi and Lois schlug in Amerika von Anfang an bei den Lesern voll ein. Sowohl für Hi and Lois als auch später für Hägar erhielt Browne mehrere namhafte Preise.
Auch nach seinem Ruhestand musste sich Dik Browne um die Fortführung seines Cartoon-Vermächtnisses keine Sorgen machen, denn sein Sohn Chris übernahm die Zeichenarbeit an der Wikinger-Serie während sein zweiter Sohn Chance für die grafische Kontinuität der heute von Mort Walkers Söhnen Brian und Greg geschriebenen Hi and Lois-Cartoons sorgt.
Dik Browne, der hoch geehrt am 4. Juni 1989 in Sarasota/Florida starb, gilt bis heute als einer der wichtigsten amerikanischen Cartoonisten überhaupt.
Hägar in Deutschland:
Hägar der Schreckliche Lingen Verlag
Hägar Ehapa 1975 - 1987
Hägar Goldmann 1983 - ...
Hägar Goldmann 1985 - 1986
Hägar Jubiläumsausgabe Goldmann 1993
Hägar die schönsten Cartoons und Storys Ehapa 1993 - 1994
Hägar B+L/ BSE 2000 - ...
Hägar Gesamtausgabe Ehapa 2007 - 2017
Hägar Portobello 2008
Hägar Herrengedeck Ehapa 2016
Hägar Bibliothek der Comic Klassiker Carlsen 2021
Hägar Gesammelte Chroniken All Verlag 2022
Hägar erscheint auch heute noch in diversen Tageszeitungen in Deutschland
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