Donnerstag, 30. Mai 2019

Nachwort zur Neuausgabe "Der Schneemann"

Jörg Fauser

Der Schneemann




Nachwort

geschrieben von Alexandra Boisen





1981 erstmals in Deutschland erschienen
1984 verfilmt von Peter F. Bringmann mit Marius Müller-Westernhagen
2008 von Heikko Deutschmann für das Hörbuch eingelesen.
2009 zuletzt in Deutschland erschienen, im Diogenes Verlag, Zürich
2010 als Hörspiel von Leonard Koppelmann für den SWR in 2 Teilen umgesetzt. Mit Ingo Naujoks als Blum und Udo Schenk als Erzähler.
2021 feiert der Roman seinen 40. Geburtstag







Ein Elfchen, das ich während eines der anderen Vorträge während der Litblog Con 19 zu Jörg Fauser geschrieben habe. Ein Elfchen ist ein Gedicht, das 11 Wörter umfassen sollte.


Jörg Fauser


Schneemann
Lesen jetzt!
Zuerst der Film
Danach das Buch gelesen
Authentisch




Zum Nachwort kam ich sprichwörtlich wie die Axt zum Walde. Ich sass auf der Veranstaltung „Fauser.Lesen.Jetzt“ von Martha Schoknecht, aus dem Hause Diogenes, die während der Litblog Convention 2019 in Köln stattfand. Ich war dort zum ersten Male zu Besuch. Eine Veranstaltung von Verlagen für Blogger und Autoren. Ich habe mich schon ganz früh auf den Weg gemacht, weil ich unbedingt den Vortrag zu Jörg Fauser hören wollte. Frau Schoknecht erzählte uns über die Nachworte für die Neuedition Fausers und von wem sie geschrieben werden. Z.b. Friedrich Ani zu „Das Schlangenmaul“. Ich blauäuig und naiv fragte: „Wer schreibt das Nachwort zu „Der Schneemann“? Frau Schoknecht: „Wir haben bisher niemanden.“ Und mir rutscht raus, impulsiv wie ich nun mal bin: „Dann schreibe ich es.“ und anstatt Frau Schoknecht mir so etwas wie eine Absage erteilt, antwortet sie sinngemäß: „Ok, schicken Sie es mir.“ Ich innerlich „oh shit! Ich und meine große Klappe.“ Ich darauf, ok, wieviele Seiten? „10“ sagt sie. „Oh Gott“. Später gibt sie mir ihre Visitenkarte. Und jetzt sitze ich hier und überlege, was ich über Fauser und zu seinem Roman Der Schneemann schreiben soll. Eine kleine Lesebeilage zum Vortrag „Fauser.Lesen.Jetzt.“ kann man auf der Website vom Diogenes Verlag sowie in allen Ebookshops kostenlos runterladen. Die Litblog Con 19 hatte noch viele andere großartige Veranstaltungen. Ich möchte nächstes Jahr gerne wiederkommen, da ich mich dort sehr wohl gefühlt habe.

Ich bin natürlich nicht so naiv und blauäugig, das ich glaube und fest damit rechne, das der Diogenes Verlag niemanden für ein Nachwort findet. Bzw. Hurra schreit, nehmen wir, wenn ich es schaffe, etwas einzureichen. Leider denke ich zumeist immer negativ, das ich dieses oder jenes nicht schaffe. Aber ich möchte diese Herausforderung annehmen. Denn ich habe nichts zu verlieren. Im Gegenteil. Ich kann nur gewinnen. Und sei es, die Herausforderung angenommen zu haben. Dann habe ich schon gewonnen. Alles andere wäre ein SuperBonus.


Zum ersten Male Bekanntschaft mit dem „Schneemann“ machte ich 1985 als der Film in die Bundesdeutschen Kinos kam. Verfilmt von Peter F. Bringmann und mit Marius Müller-Westernhagen in der Hauptrolle als Dorn, den meisten Kinozuschauern wohl als der „Theo gegen den Rest der Welt“ bekannt ist. In der Bravo wurde der Film damals sogar als Fotostory abgedruckt, in Fortsetzungen. Die Szene in der er mit Polly Eltes, die die Cora gespielt hat, zwischen den Gleisen lag, weil sie so ihre Handschellen los werden wollten, bleibt mir auf immer in Erinnerung. Auch ich schaute mir damals den Film an. Hörte auch seine Musik rauf und runter. 20 Jahre alt war ich damals. Machte eine Ausbildung zur Steueranwärterin. Ich bin mir sicher, das ich nicht alleine ins Kino ging. Aber wer ging mit? Das weiß ich leider nicht mehr. Den Film fand ich damals so klasse, das ich unbedingt das Buch lesen wollte. Ich war gefesselt von der Story. Vom Film. Von den Schauspielern, wie zb. Towje Kleiner und Polly Eltes. Soweit ich noch weiß, haben sie und Marius Müller-Westernhagen geheiratet. Eine Tochter. Inzwischen aber geschieden. Die Geschichte spielt in Malta, Belgien, Holland und in Deutschland. Eine Zugfahrt durch Deutschland. Der Kleine Mann, der kleine Dealer, der auf das große Geld hofft, dem aber immer hinter her läuft und es wohl niemals einholen wird, wie soviele von uns.


Ich las damals schon viel. Aber noch nichts von Jörg Fauser. Ich war auch nicht seine Zielgruppe. Ich las damals Stephen King, Romanhefte wie John Sinclair und Jerry Cotton aber ein Fauser lief mir damals nicht über den Weg. Und so machte ich mich auf dem Weg um den Roman zum Film für mich zu entdecken. Und das war damals nicht so wie heute, wo man sich an den Schreibtisch setzen kann den PC anmacht um ins Internet zu gehen oder über seinen Tolino/Kindle das Ebook da kauft, wo man gerade ist, selbst aus der Badewanne heraus. Es gab kein Internet, keine Ebook Reader. Man mußte schon in die Stadt mit Bus und Bahn fahren, um dort die nächstgelegene Buchhandlung aufzusuchen und gucken ob die Bücher, die man wollte in den Regalen stehen. Und man zahlte auch nicht mit Euros sondern mit der guten alten DM. Von Kartenzahlung hab ich nicht mal geträumt. Ich hatte Glück und zu Hause konnte ich loslegen mit meiner Neuerscheinung. Nichts war, mit im Internet gucken, wer es am günstigsten gebraucht verkauft. Neu oder gar nicht, war die Devise damals. Es gab auch kein Netflix und Amazon als Konkurrenz für das Kino. Im TV gab es drei Programme. ARD, ZDF und die Dritten. Die Privaten waren gerade erst ganz am Aufbauen.


Der Roman erschien damals im Rowohlt Verlag und ich kaufte mir das Taschenbuch. Ups. Dorn hieß ja plötzlich nicht mehr Dorn sondern Blum. Und auf die Szene auf den Gleisen habe ich auch vergeblich gewartet. Aber Cora blieb wenigstens Cora. Das war eine Sache, die ich damals noch nicht so richtig wußte. Das die Geschichten niemals 1:1 verfilmt werden. Das Filmemacher sich Freiheiten nehmen, wenn sie einen Roman verfilmen. Und vieles aus den Büchern meist fehlt.


Blum war ein Verlierer, der leben, der aber auch mal Glück haben wollte. Der auf den großen Deal gewartet hat. Auf das große Geld. Wahrscheinlich aber hätte er es in Nullkomma nichts verpraßt. Aber dann wieder von vorne angefangen anstatt zu jammern. Die Geschichte Blums ist ein Roadmovie durch die Bundesrepublik Deutschland. Heute ein Stück Zeitgeschichte. Ein Stück 80er Jahre. Und wahrscheinlich genauso aktuell wie damals. Ein Roman, ein Kriminalroman heißt es. Aber ein Krimi ohne das auf jeder Seite ein Mord passiert. Im Grunde passiert nur ein einziger Mord. Blum findet den Toten und findet einen Zettel. In eine Perücke geklebt. Ein Abholschein für ein Gepäckfach. Es begann auf Malta und mit dem Verkauf von Pornoheften. Das war Blum egal. Ob Pizza oder Pornohefte. Hauptsache es läßt sich verkaufen. Und so reist er durch Deutschland, Holland und Belgien um den Stoff, an den er per Zufall gekommen ist, möglichst auf einmal zu verkaufen. Er möchte sich am liebsten auf einer Insel wie die Bahamas niederlassen und dort eine kleine aber feine Bar zu betreiben. Im Laufe der Geschichte wird Blum immer paraonider, da er hinter jedem Menschen, den er trifft, jemanden vermutet, der ihm den Stoff abjagen oder hinter Gittern bringen will. Am Ende ist er wieder da, wo er am Anfang war. Aber wenigstens am Leben.



Den Roman habe ich seit damals öfters gelesen, das inzwischen erschiene Hörspiel mit Ingo Naujoks in der Rolle des Blum gehört und das Buch in Meine Liste der „60 gelesene Romane“ aufgenommen. Es gehört zu denen, die mich begleiten. In zwei Jahren wird es 40 Jahre her sein, das Jörg Fauser, diese Geschichte geschrieben hat. Ein tolles Jubiläum, das da auf uns wartet.


Inzwischen weiß ich, das Jörg Fauser, nicht nur diesen einen Roman geschrieben hat. Der ihn wohl zum Durchbruch als Schriftsteller verholfen hat. Sondern auch Lyrik, Gedichte, Essays, Reportagen und und und. Der zweite Roman, den ich inzwischen gelesen habe war „Das Schlangenmaul“. Der Protagonist: Heinz Harder. Für mich war es so, als wenn ich einen der amerikanischen Hardboiled-Krimis gelesen hätte. Chandler, Hammett und Co. An die wurde ich beim Lesen der Geschichte erinnert. Solche Krimis mag ich. Jörg Fauser hat nicht für andere geschrieben, sondern in erster Linie für sich. Nach dem Motto, wenn ich heute das schreibe, werde ich reich und berühmt. Er wollte sich nicht vorschreiben lassen, über was er schreiben soll. Nein, denn dann wäre er nicht er selbst geblieben. Er war der Meinung, das man seine Geschichten irgendwann schon lesen wird und er dann davon leben kann. Sogar für den Frauenfunk soll er Texte geschrieben haben. Unter Pseudonym. 


Beim Anhören des Vortrages über Jörg Fauser mußte ich irgendwie an mich denken. Auch ich versuche nur das zu schreiben, was ich möchte und vor allem wann. Auch ich versuche mich an verschiedenen Dingen. Lyrik, Gedichte, Reime, Poetry Slam, Geschichten, Blogbeiträge schreiben und jetzt sogar so etwas wie ein Nachwort. Auch wenn ich im Gegensatz zu Jörg Fauser nicht davon lebe. Aber wer weiß schon, was morgen passiert. Manchmal kann ich ganz viel in der Woche schreiben, dann ist wieder wochenlang Pause. Es kommt nichts aus mir heraus. Vor ca 2 Jahren habe ich mit dem Schreiben angefangen. Während meiner Depression an der ich seit Jahren leide. Und seit dem ist es für mich eine Art von Therapie.
Sie funktioniert bei mir im Gegensatz zu Sachen wie Malen oder Körbe flechten. Es ist eine Bauch bzw. Kopfsache. Wenn was da ist, will es auch gleich raus und geschrieben werden. Und ist nix da ist halt Pause. Ich brauche mich da auch gar nicht erst zwingen. Es würde zu nichts führen. Außer das ich mich ärgern würde, das mir nichts einfällt. Und das tue ich erst gar nicht. Es kommt wenn es kommt. Beim Schreiben versuche ich so zu sein wie ich bin. Verstellen nützt gar nix. Würde der Leser ja merken. Nein ich versuche authentisch zu bleiben. Ich schreibe meist Sachen, die mich bewegen, belasten um sie so zu verarbeiten. Wenn ich will, kann ich auch schnoddrig wie Fauser schreiben. Kein Problem. Manchmal rede und schreibe ich, wie mir der Schnabel gewachsen ist.


1984 las Jörg Fauser in Klagenfurt beim Ingeborg Bachmannpreis. Eine Unterhaltungsgeschichte. Was passierte anschließend? Die Jury unter anderem Marcel Reich-Ranicki zerriß Jörg Fauser und seine Geschichte. Er gehörte anscheinend nicht zu Ihnen. Die Geschichte passe angeblich nicht zur Veranstaltung. Sie war gute Unterhaltungsliteratur. Mehr nicht. Mag sein, das er recht hat. Aber wer hat ihn denn damals eingeladen?? Hatte er sich selber eingeladen?? Wahrscheinlich nicht. Es war also erstmal gar nicht seine Schuld sonderen derer, die ihn damals zugelassen und eingeladen haben. Meine Meinung. Ohne seine Geschichte zu bewerten. Aber dann hätten sie ihn ja gar nicht zerreissen können. Also wurde er bewußt eingeladen? Stand schon fest, was die Jury sagen wollte?? Eigentlich eine Frechheit, die damals passiert ist. Wer möchte, kann sich die Veranstaltung immer noch auf Youtube anschauen. Einmal die Lesung und zum anderen der Verriss von Marcel Reich-Ranicki.


Leider kann ich nicht über persönliche Begegnungen mit Jörg Fauser berichten. Ich habe ihn, was ich bedaure, nie getroffen, seine Bekanntschaft nicht gemacht. Aber ich glaube, wir hätten uns beide gut verstanden. Wirklich schade, das er so früh von uns gegangen ist. In seinen Werken lebt er weiter und viele uns nachfolgende Generationen können und werden ihn kennenlernen.

Würde Jörg Fauser heute leben, hätte er ein Smartphone?? Wie würde er mit den heutigen Medien umgehen, mit Facebook, Twitter und Co.?

Er würde sich vielleicht, so wie ich, als Blogger versuchen, so seine Geschichten seinen Lesern vorstellen. Er würde über das aktuelle Geschehen schreiben und anprangern, was ihm nicht gefällt. Alkohol und Drogen würde er aber auch heute reichlich zu sich nehmen.


Ich habe noch ein zweites Elfchen verfaßt, das ich Euch nicht vorenthalten möchte.


Echt
Neu Entdecken
viele schöne Geschichten
Neue Edition bei Diogenes
Schnoddrig





Alexandra Boisen
Jahrgang 1965
Buchbloggerin
in Oberhausen geboren, lebt in Hamburg


Der Schneemann von Jörg Fauser

1981 erstmals in Deutschland erschienen
1984 verfilmt von Peter F. Bringmann mit Marius Müller-Westernhagen
2008 von Heikko Deutschmann für das Hörbuch eingelesen.
2009 zuletzt in Deutschland erschienen, im Diogenes Verlag, Zürich
2010 als Hörspiel von Leonard Koppelmann für den SWR in 2 Teilen umgesetzt. Mit Ingo Naujoks als Blum und Udo Schenk als Erzähler.
2021 feiert der Roman seinen 40. Geburtstag



"Der Schneemann" ist die Geschichte eines Kleinkriminellen, der durch Zufall an fünf Pfund Kokain gerät. Der Traum vom sorglosen Leben auf den Bahamas rückt in greifbare Nähe, wären da nicht die Profis des Rauschgifthandels, die dem Protagonisten Blum sein "Eigentum" wieder abjagen wollen. Von Malta über München, Frankfurt, Amsterdam bis Ostende schleppt Blum den in Old Spice-Rasierschaum versteckten "Schnee" mit sich herum, ohne damit endlich "die großen Lappen an Land zu ziehen". Am Ende ist die Welt für Blum so wie zu Beginn des Romans: "Man blieb, was man war, man hatte Glück dabei, man wurde, was jeder werden wollte, ein Sieger im Kleinen, auf der langen Strecke zwischen Sekt und Selters."


Portrait
Jörg Fauser wurde 1944 bei Frankfurt am Main geboren. Nach Abitur und abgebrochenem Studium lebte er längere Zeit in Istanbul und London. Er arbeitete u.a. als Aushilfsangestellter, Flughafenarbeiter, Nachtwächter. Ab 1974 widmete er sich hauptberuflich dem Schreiben. Seine Romane, Gedichte, Reportagen und Erzählungen sind eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Literatur. Jörg Fauser verunglückte 1987 in der Nacht nach seinem Geburtstag tödlich bei München auf der Autobahn.





Zum ersten Male Bekanntschaft mit dem „Schneemann“ machte ich 1985 als der Film in die Bundesdeutschen Kinos kam. Verfilmt von Peter F. Bringmann und mit Marius Müller-Westernhagen in der Hauptrolle als Dorn, den meisten Kinozuschauern wohl als der „Theo gegen den Rest der Welt“ bekannt ist. In der Bravo wurde der Film damals sogar als Fotostory abgedruckt, in Fortsetzungen. Die Szene in der er mit Polly Eltes, die die Cora gespielt hat, zwischen den Gleisen lag, weil sie so ihre Handschellen los werden wollten, bleibt mir auf immer in Erinnerung. Auch ich schaute mir damals den Film an. Hörte auch seine Musik rauf und runter. 20 Jahre alt war ich damals. Machte eine Ausbildung zur Steueranwärterin. Ich bin mir sicher, das ich nicht alleine ins Kino ging. Aber wer ging mit? Das weiß ich leider nicht mehr. Den Film fand ich damals so klasse, das ich unbedingt das Buch lesen wollte. Ich war gefesselt von der Story. Vom Film. Von den Schauspielern, wie zb. Towje Kleiner und Polly Eltes. Soweit ich noch weiß, haben sie und Marius Müller-Westernhagen geheiratet. Eine Tochter. Inzwischen aber geschieden. Die Geschichte spielt in Malta, Belgien, Holland und in Deutschland. Eine Zugfahrt durch Deutschland. Der Kleine Mann, der kleine Dealer, der auf das große Geld hofft, dem aber immer hinter her läuft und es wohl niemals einholen wird, wie soviele von uns.


Ich las damals schon viel. Aber noch nichts von Jörg Fauser. Ich war auch nicht seine Zielgruppe. Ich las damals Stephen King, Romanhefte wie John Sinclair und Jerry Cotton aber ein Fauser lief mir damals nicht über den Weg. Und so machte ich mich auf dem Weg um den Roman zum Film für mich zu entdecken. Und das war damals nicht so wie heute, wo man sich an den Schreibtisch setzen kann den PC anmacht um ins Internet zu gehen oder über seinen Tolino/Kindle das Ebook da kauft, wo man gerade ist, selbst aus der Badewanne heraus. Es gab kein Internet, keine Ebook Reader. Man mußte schon in die Stadt mit Bus und Bahn fahren, um dort die nächstgelegene Buchhandlung aufzusuchen und gucken ob die Bücher, die man wollte in den Regalen stehen. Und man zahlte auch nicht mit Euros sondern mit der guten alten DM. Von Kartenzahlung hab ich nicht mal geträumt. Ich hatte Glück und zu Hause konnte ich loslegen mit meiner Neuerscheinung. Nichts war, mit im Internet gucken, wer es am günstigsten gebraucht verkauft. Neu oder gar nicht, war die Devise damals. Es gab auch kein Netflix und Amazon als Konkurrenz für das Kino. Im TV gab es drei Programme. ARD, ZDF und die Dritten. Die Privaten waren gerade erst ganz am Aufbauen.


Der Roman erschien damals im Rowohlt Verlag und ich kaufte mir das Taschenbuch. Ups. Dorn hieß ja plötzlich nicht mehr Dorn sondern Blum. Und auf die Szene auf den Gleisen habe ich auch vergeblich gewartet. Aber Cora blieb wenigstens Cora. Das war eine Sache, die ich damals noch nicht so richtig wußte. Das die Geschichten niemals 1:1 verfilmt werden. Das Filmemacher sich Freiheiten nehmen, wenn sie einen Roman verfilmen. Und vieles aus den Büchern meist fehlt.


Blum war ein Verlierer, der leben, der aber auch mal Glück haben wollte. Der auf den großen Deal gewartet hat. Auf das große Geld. Wahrscheinlich aber hätte er es in Nullkomma nichts verpraßt. Aber dann wieder von vorne angefangen anstatt zu jammern. Die Geschichte Blums ist ein Roadmovie durch die Bundesrepublik Deutschland. Heute ein Stück Zeitgeschichte. Ein Stück 80er Jahre. Und wahrscheinlich genauso aktuell wie damals. Ein Roman, ein Kriminalroman heißt es. Aber ein Krimi ohne das auf jeder Seite ein Mord passiert. Im Grunde passiert nur ein einziger Mord. Blum findet den Toten und findet einen Zettel. In eine Perücke geklebt. Ein Abholschein für ein Gepäckfach. Es begann auf Malta und mit dem Verkauf von Pornoheften. Das war Blum egal. Ob Pizza oder Pornohefte. Hauptsache es läßt sich verkaufen. Und so reist er durch Deutschland, Holland und Belgien um den Stoff, an den er per Zufall gekommen ist, möglichst auf einmal zu verkaufen. Er möchte sich am liebsten auf einer Insel wie die Bahamas niederlassen und dort eine kleine aber feine Bar zu betreiben. Im Laufe der Geschichte wird Blum immer paraonider, da er hinter jedem Menschen, den er trifft, jemanden vermutet, der ihm den Stoff abjagen oder hinter Gittern bringen will. Am Ende ist er wieder da, wo er am Anfang war. Aber wenigstens am Leben.


Den Roman habe ich seit damals öfters gelesen, das inzwischen erschiene Hörspiel mit Ingo Naujoks in der Rolle des Blum gehört und das Buch in Meine Liste der „60 gelesene Romane“ aufgenommen. Es gehört zu denen, die mich begleiten. In zwei Jahren wird es 40 Jahre her sein, das Jörg Fauser, diese Geschichte geschrieben hat. Ein tolles Jubiläum, das da auf uns wartet








#derschneemann #jörgfauser #film #westernhagen #bücher #bücherwelt #buch krimi

Mittwoch, 29. Mai 2019

Prinz Eisenherz - Die kompletten Dell Hefte

Das ist ja eine tolle Nachricht, die ich gerade von Bocola gelesen habe. :)




Anfang 1954 kam der in Hollywood aufwendig produzierte Prince Valiant-Film mit Robert Wagner und Janet Leigh in die Kinos. Wenige Monate später erschien im Dell Verlag ein Comicheft mit der Filmadaption. In loser Folge wurden bis 1958 sechs weitere Hefte mit Abenteuergeschichten des Prinzen aus Thule veröffentlicht. Gezeichnet wurden die farbigen Hefte von Bob Fujitani.
In zwei Büchern bringt Bocola die restaurierten Hefte mit Zusatzinformationen heraus.





Bob Fujitani
Prinz Eisenherz - Die kompletten Dell-Hefte

Band 1 erscheint im November 2019
Hardcover 23,5 x 32 cm, 144 Seiten, Farbe
Vorwort: Uwe Baumann, Wolfgang J. Fuchs
Übersetzung: Wolfgang J. Fuchs



Bocola Vorschau




#bücher #bücherwelt #alexa #prinzeisenherz #robertwagner #dellcomics #bocola #Comicstrips #comics

Dienstag, 28. Mai 2019

Ein kunstvoller Mord von P.B. Vauville

Das Ebook wurde mir freundlicherweise vom Atlantik Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen lieben Dank dafür an dieser Stelle. :)

Nach dem ich bereits das erste Buch gelesen habe, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Quentin und seiner Mama Rosa weitergeht. Ob ein Giftmord kunstvoll ist?  Paris, Lokalkolorit, Kunstszene, ein Mord, ein privates Paar, das Polizei spielt, alles vorhanden aber irgendwie bin ich nach dem Lesen der Geschichte nicht zufrieden. Irge
nd etwas fehlt mir. Das es so etwas in der Realität nicht gibt, das weiß ich ja. Ansonsten würde die Geschichte ja nicht funktionieren. Und natürlich sind die beiden klüger als die Polizei und lösen den Fall. Zur Belohnung darf Quentin auf die Katzen des Leutnant Brossard aufpassen.
Es könnte mehr von der Kunstszene erzählt werden.  Das der Mord gar nichts mit der Kunstszene zu tun hat, da könnte man auch von alleine drauf kommen.  Bin gespannt ob es einen dritten Fall geben wird. 








Der zweite Fall für Detektiv Quentin Belbasse. Ein heimtückischer Mord versetzt die Pariser Kunstszene in Aufruhr. Während einer Performance wird die schillernde Künstlerin Solveig Brenner vergiftet. Tatsächlich hatte sie nicht nur Freunde in der Szene und, wie sich herausstellt, die ein oder andere möglicherweise verhängnisvolle Affäre. Wollte sich jemand an ihr rächen? Oder sollte die aneckende Feministin gar gezielt zum Schweigen gebracht werden? Kein einfacher Fall für Quentin, der sich in seinen Ermittlungen mit den dubiosen Schattenseiten des Kunstbetriebs konfrontiert sieht. 


P.B. Vauvillé


Unter dem gemeinsamen Pseudonym P. B. Vauvillé veröffentlichten die Autoren Bertina Henrichs und Philippe Vauvillé zuletzt bei Hoffmann und Campe Ein kunstvoller Mord (2019).
Bertina Henrichs wurde 1966 in Frankfurt am Main geboren. Sie studierte Literatur- und Filmwissenschaft und lebt seit langem in Paris, wo sie als Schriftstellerin und Filmemacherin arbeitet. Ihr Debüt Die Schachspielerin (2006) wurde mit dem Corine-Buchpreis ausgezeichnet und fürs Kino verfilmt. Bei Hoffmann und Campe erschienen außerdem That's all right, Mama (2009), Ein Garten am Meer (2011) und Das Glück der blauen Stunde (2013).
Philippe Vauvillé ist Musiker, Drehbuchautor, Regisseur und Dokumentarfilmer. Außerdem ist er Sänger des von ihm 2011 gegründeten Jazz-Quartetts Smoking und, unter seinem Künstlernamen Sharon Glory, der Rockgruppe Au Bonheur des Dames.















Erster Fall 2018  Dunkle Nächte auf Montmarte

Montag, 27. Mai 2019

125. Geburtstag von Dashiell Hammett

Heute feiert Dashiell Hammett seinen 125. Geburtstag.  Er begründete ein ganzes Genre "Hardboiled". Sein Malteser Falke wurde mit Humphrey Bogart verfilmt. 



Dashiell Hammett, geboren am 27.5.1894 in St. Mary's County (Maryland), gestorben am 10.1.1961 in New York. Acht Jahre lang arbeitete er in der berühmten Pinkerton National Detective Agency, die mit dem Slogan »Wir schlafen nie« um Kunden warb. Eine Krankheit zwang ihn, den Beruf aufzugeben, und so setzte er seine Erfahrungen in Literatur um


Hammett bei Diogenes




Podcastbeitrag zum hören








#bücherwelt #bücher #Klassiker #Krimi #hardboiled #diogenes #hammett #malteserfalke #derdünnemann #humphreybogart


Sonntag, 26. Mai 2019

Sophie Hannah - Die geheimnisvollen 4 Briefe

Das Geheimnis der vier Briefe

Eine Sensation! Hercule Poirot ermittelt wieder.

Jeder kennt oder sollte Hercule Poirot kennen. Nun der dritte neue Fall, seit 2014. der dritte von einer neuen Autorin, autorisiert von den Erben Agatha Christies. Sophie Hannah schreibt seit 2014 die Fälle des Monsieur Hercule Poirot.

Hercule Poirot bekommt Besuch. Er wird von verschiedenen Leuten beschuldigt, das er Ihnen Briefe geschrieben hätte mit Anschuldigungen, sie hätten jemand ermordet. Ein Mann namens Barnabas Pandy. Alle seien aber unschuldig. Zuerst glaubt er es keine Verbindungen zwischen diesen Leuten. Aber er irrt sich. Auch bekommt er verschiedene Aussagen, was den Tod von Barnabas Pandy betrifft. 

Mord oder nicht Mord? Das ist die Frage oder etwa nicht? Warum bekommen diese 4 Leute angeblich Briefe von Hercule Poirot?? Warum werden diese 4 Leute beschuldigt???  Fragen über Fragen. Hercule Poirot fängt mit Inspektor Catchpool an zu ermitteln. Stellt Fragen und hat bald jede Menge Verdächtige. Wie gehören diese 4 Leute zusammen? Wer kennt wen oder nicht??

Gut geschrieben von ihr, wie auch schon die beiden vorherigen Romane. :)  Für mich ist es so, als ob ich einen Krimi von Agatha Christie lese. Einen typischen Poirot, hatte ich vor mir in der Hand. Mit einer Auflösung und Versammlung aller Verdächtigen, wie wir es schon oft erlebt und gelesen haben.



Ich hoffe, es erscheinen noch viele weitere Bücher mit Hercule Poirot. Vielleicht gibt es ja auch irgendwann was neues mit Miss Marple. :) Wäre super!! Wer traut sich???






Eine Sensation! Hercule Poirot ermittelt wieder.

1920 erschien der erste Kriminalroman von Agatha Christie. Seither haben sich ihre Bücher weltweit mehr
als zwei Milliarden Mal verkauft. Jetzt haben die Erben von Agatha Christie erstmals der Veröffentlichung eines neuen Romans zugestimmt, der die beliebteste Figur der Schriftstellerin wieder zum Leben erweckt.
Die Bestsellerautorin Sophie Hannah ist seit ihrem dreizehnten Lebensjahr ein großer Fan von Agatha Christie: »Es ist Hercule Poirot und Miss Marple zu verdanken, dass ich Krimiautorin geworden bin. Ich fühle mich unendlich geehrt, dass man mir dieses wunderbare Projekt anvertraut hat.«












Wer ist Barnabas Pandy und wurde er wirklich ermordet? Diese Frage stellt sich der berühmte Privatdetektiv Hercule Poirot, nachdem er Besuch von einer ihm vollkommen unbekannten und ebenso aufgebrachten Dame erhalten hat. Sie hat ihm einen Brief unter die Nase gehalten, in dem Poirot sie des Mordes an besagtem Herrn Pandy bezichtigt. Und es soll nicht bei dieser einen mysteriösen Begegnung bleiben. Wenig später wird Poirot von einem ihm ebenfalls unbekannten Herrn mit dem gleichen Brief aufgesucht.
Wie viele dieser Briefe sind noch im Umlauf? Wer hat sie geschrieben und mit welcher Absicht? Und kann Poirot diesen Fall aufklären, ohne weitere Menschen in Gefahr zu bringen?










Portrait
Sophie Hannah, Jahrgang 1971, ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher erscheinen in mehr als zwanzig Ländern und wurden fürs Fernsehen verfilmt. Seit ihrem dreizehnten Lebensjahr ist die Autorin eine leidenschaftliche Verehrerin von Agatha Christie. Bei Atlantik erschienen von ihr Die Monogramm-Morde (2014) und Der offene Sarg (2016).  
#agathachristie #herculepoirot #Atlantik #Krimi #cosycrime 
#sophiehannah #bücherwelt 

Samstag, 25. Mai 2019

Das geheime Lächeln von Bettina Storks





Eine wunderschöne Geschichte, die Bettina Storks geschrieben hat.  Ich bin ganz begeistert und möchte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich liebe das Cover des Buches. :) Ich mag Geschichten, die in Frankreich, besonders in Paris spielen.  Wieder eine Geschichte, die in 2 Zeitebenen spielt. Wer möchte das nicht. Sich selbst in einem Bild entdecken, das vor bald 100 Jahren gemalt wurde??????? Ich würde das gleiche tun, wie Emilia und der Geschichte des Bildes nachgehen. Wenn ich soviel hätte, würde auch ich das Bild kaufen (wollen). meine Oma, mütterlicherseits war ungefähr zur gleichen Zeit in Paris. Für das Rote Kreuz. Wen sie da wohl alles getroffen hat? Wer sich für diese Zeit interessiert, dem kann ich diesen Roman nur empfehlen. Ich hätte es beinahe liegengelassen. 

"Ich bin ein guter Geschichtenzuhörer" - Das Wort gefällt mir :)


»Ein wunderschöner und poetischer Roman von großer Intensität.« Sophie Bonnet

Als die Journalistin Emilia Lukin bei einer Auktion das Gemälde einer jungen Frau entdeckt, meint sie in ihr eigenes Spiegelbild zu blicken. Kann es sich um ihre Großmutter Sophie handeln? Um deren extravagantes Künstlerleben im Paris der 1930er-Jahre ranken sich wilde Gerüchte, Emilias Mutter Pauline aber hüllt sich in Schweigen. Emilia lässt das traurige Lächeln auf dem Porträt nicht mehr los, und so folgt sie dessen Spuren in die Provence und nach Paris. Dabei gerät sie tief in die Geschichte einer leidenschaftlichen Frau, deren Leben auf geheimnisvolle Weise mit ihrem verknüpft ist.





Rezension
»Bettina Storks ist eine wahre Meisterin in der Kunst, spannende Familienromane zu erzählen.«





Portrait
Bettina Storks, geboren 1960 bei Stuttgart, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie war viele Jahre als Redakteurin tätig, bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Sie lebt und arbeitet am Bodensee. In ihren Romanen vereint sie ihre Leidenschaft für Familiengeheimnisse und ihre Liebe zu Frankreich, zuletzt in »Das geheime Lächeln«.





weitere Bücher:
Das Haus am Himmelsrand
Die Stimmen über dem Meer

in Vorbereitung
Leas Spuren



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Montag, 13. Mai 2019

Wie ein fernes Lied von Micaela Jary





Hamburg,1939: Verzweifelt sieht Marga dem Zug hinterher, mit dem ihr Jugendfreund Michael in die Ferne reist. Seit sie denken kann, ist sie in den jüdischen Klarinettisten verliebt, zahllose Stunden verbrachte sie mit ihm in den Tanzlokalen der Hamburger Swing Jugend. Obwohl seine Herkunft ihn zur Emigration nach Paris zwingt, ist Marga fest entschlossen, ihn wiederzusehen. Denn ihre Liebe ist wie ein Lied, das niemals verklingt. Doch in dessen süße Melodie mischen sich schon bald die kalten Klänge des Krieges ...






Rezension
»Micaela Jary verwebt ihre Lieblingsthemen Musik und Zeitgeschichte auf beste Pageturner-Weise.«, Berliner Zeitung am Sonntag, 17.01.2016






Portrait
Micaela Jary wurde als Tochter des Filmkomponisten Michael Jary in Hamburg geboren. Sie wuchs in der Welt des Kinos und der Musik auf und arbeitete als Zeitungsredakteurin, ehe sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Seit vielen Jahren schreibt sie nun erfolgreich Bücher. Sie lebte lange in Paris und wohnt heute mit Mann und Hund in Berlin und München.












Meine Lieblingsthemen in einem Buch (Paris, Hamburg, historisch) 2 Geschichten in einer, 2 Handlungsstränge, Gegenwart (Paris) und Vergangenheit (Hamburg). Das Hintergrund Wissen hat Micaela Jary durch ihren Vater Michael Jary, dem berühmten Filmkomponisten. 2 Geschichten, die einen nicht loslassen beim lesen. 2 Geschichten die natürlich miteinander zu tun haben. Die Vergangenheit wirkt sich auf die Gegenwart aus.








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High Voltage Frühjahrs Lese-Tage mit Friedrich Ani

Alexa, die rasende Bloggerin, berichtet :) Heute am vorletzten Tag geht es zur Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg im Warburg-.Haus....