Posts mit dem Label Comics aus deutschen Landen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Comics aus deutschen Landen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 8. August 2020

Ein König wird 60!!!

Lang ist es her, 1994 kam ein Film in die Kinos.  Ein Film mit Til Schweiger und Katja Rieman. Wegen ihr bin ich damals ins Kino gegangen um ihn mir anzuschauen. Der Soundtrack kam von Max Raabe. "Kein Schwein ruft mich an" sang er damals. Beides wurde erfolgreich. Der Film wurde einer der erfolgreichsten Filme in Deutschland und das Lied wurde ein Hit. Wurde bestimmt jeden Tag im Radio gespielt und alle sangen mit. Der Film gefiel mir und als ich las, das der Film auf einen Comic beruht, besorgte ich mir den Comic. Von Ralf König hatte ich vorher noch nichts gehört und gelesen. Die Vorlage war natürlich etwas anders als der Film, den ich gesehen hatte. Ich fand die Vorlage besser als die Umsetzung des Films. Einen 2. Band gab es auch, Pretty Baby, auch den las ich begeistert. Ich las nach und nach all seine Comics, die er bis dahin gezeichnet hatte.  Da gab es einen Comic über ein Kondom!!  Er wurde nicht nur verfilmt, sondern auch als Puppenspiel auf die Bühne gebracht. Im Schmidts Theater sass ich mit meiner damaligen Freundin und sah: "Das Kondom des Grauens".  Und war wieder begeistert.

Seit 40 Jahren zeichnert er nun seine Knollennasen und begeistert sein Publikum

Alles Gute zum Geburtstag Herr König!!!









2 Artikel zu seinem 60. Geburtstag!

Schwulen Schweinkram zeichnen bis zum Umfallen

Heute feiert Ralf König seinen 60. Geburtstag und sein 40. Comiczeichner-Jubiläum. Generationen schwuler Männer konnten und können sich mit seiner Kunst identifizieren. Beim Hausbesuch erzählt er uns, warum er lieber alterspeinlich als altersmilde sein möchte.






Comiczeichner Ralf König ist seit Jahrzehnten eine Institution. Mitte der Neunziger versuchte das bayerische Landesjugendamt noch, Bücher von ihm zu indizieren. Mittlerweile kommt die Kritik aus einer anderen Ecke.







zu seiner Homepage mit vielen Lesenproben und all seinen Comics


#ralfkönig #derbewegtemann #knollennasen #kondomdesgrauens #carlsenverlag #wirlesencomics #männerschwarm #ehapa #rowohlt #konradundpaul










2011 gab es beim Ehapa Verlag ein dickes Ding

"der Dicke König"  ein Sammelband im HC Format, 320 Seiten, Inhalt die bisherigen Alben aus dem Männerschwarm Verlag und neue Sachen.



Sonntag, 12. Januar 2020

R.I.P. Peter Wiechmann

Liebe Comicfans,
der ehemalige Kauka-Redakteur Peter Wiechmann ist heute gestorben.
Das ist schwer zu verdauen. Peter war irgendwie immer da. Und obwohl er im 81sten Lebensjahr stand, konnte ich ihn nicht wirklich als alten Mann sehen. Als er mit 80 Jahren und totalem Einsatz die beiden Primo-Premium-Bücher aus der Taufe hob, war das eine enorme, bewundernswerte Leistung.
Peter Wiechmann hat in der deutschsprachigen Comicwelt große Spuren hinterlassen. Er war derjenige, der Lupo Modern prägte und Primo geschaffen hatte, neben vielen anderen Projekten die danach folgten. Gemeinsam mit hochkarätigen Zeichnern aus Spanien hat er viele Comics kreiert, wie z.B. Hombre mit Rafael Mendez oder Andrax mit Jordi Bernet.
Mehr kann ich jetzt nicht sagen.
Traurige Grüße
Gerhard Förster


#rip #sprechblase #primo #zack #peterwiechmann #comics #comicslesen 


Samstag, 23. November 2019

Comics aus deutschen Landen - Malcolm Max: Die Fälle von Emmeline & Miranda Finch

Wow! 4 Geschichten! 4 Zeichner! setzen die Sznenarios von Peter Menningen um. Erst gab es 
#Hörspiele von Malcolm Max, dann kamen die Comics im Splitter Verlag. Und nach Alben gibt es jetzt ein Spin-off dieser Steampunk Serie. Peter Menningen hat schon früher für Bastei viele Szenarios geschrieben. 3 Frauen und 1 Mann setzen seine Stories in Comics um.

Vier packende Stories aus der Welt von »Malcolm Max«!



Die blitzgescheiten Halbwaisen Emmeline und Miranda haben unserem furchtlosen Helden Malcolm Max schon so manches Mal aus der Klemme geholfen. Wie sie das machen? Elementar, Watson. Denn als Bewohnerinnen der Baker Street 221a lernen sie vom besten Detektiv Englands!
 
In diesem Spin-off der Comic-Sensations-Serie »Malcolm Max« erleben die eloquenten Girls ihre ersten eigenen Abenteuer! Ob kopfloser Reiter, skrupelloser Entführer oder schauerlicher Vampir – kein Tunichtgut ist ihrem Scharfsinn gewachsen. Vier brandneue Stories von Comic-Altmeister Peter Mennigen werden von einer illustren Riege junger Illustratorinnen in Szene gesetzt: Simone Grünewald, Regina Haselhorst und Roberta Ingranata beweisen ihre Kunstfertigkeit. Auch Ingo Römling schwingt erneut die Zeichenfeder. 
Malcolm Max beim Splitter Verlag

Der Splitter Verlag


#splitterverlag #Comics #steampunk #bastei #petermenningen #ingorömling #reginahaselhorst #robertaingranata #simonegrünewald

Freitag, 22. November 2019

Comics aus deutschen Landen - Der Trinker von Hans Fallada

Durch "Der Tod in Venedig" wiedergefunden. Ein weiterer Klassiker der deutschen Literatur als Comic. Der Blick lohnt sich alle mal. 

Untergang eines Kleinbürgers
In gut zwei Wochen, bis zum 21. September 1944, schrieb Fallada seinen persönlichsten Roman nieder. Zu der Zeit lebte er auf richterlichen Beschluss für dreieinhalb Monate in der Strelitzer Landesanstalt. Vorangegangen war ein Streit mit seiner geschiedenen Frau, bei dem Fallada einen ungezielten Schuss aus seinem Terzerol abgab. „Solange ich schreibe, vergesse ich die Gitter vor dem Fenster“, teilte er seiner Mutter in einem Brief mit. Umgeben von kranken Kriminellen, Wärtern und Pflegern, selten ungestört, schrieb Fallada nicht nur den Roman, sondern noch fünf Erzählungen und seine Sicht auf die Nazizeit nieder. Um das Manuskript zu schützen, tarnte er es durch Unleserlichkeit: fertige, eng beschriebene Manuskriptblätter stellte er auf den Kopf und schrieb in den Zwischenräumen zurück. Mitunter wiederholte er den Vorgang, so dass die Seiten wie mit einer Geheimschrift bedeckt erschienen. In monatelanger Entzifferungsarbeit wurde der Roman nach Falladas Tod im Aufbau-Verlag rekonstruiert. In dieser Fassung erschien er als Lizenzausgabe 1950 im Rowohlt-Verlag, 1953 im Aufbau-Verlag.

„Ein zeitloses Dokument über die Abgründe einer Sucht.“ Nürnberger Nachrichten

„Indem Hans Fallada das Leiden Sommers beschrieb, legte er auch Zeugnis von sich selbst ab.“ Der Tagesspiegel




Jakob Hinrichs studierte Illustration an der UdK Berlin (2004). Er lebt in Berlin und arbeitet als selbstständiger Illustrator und Comiczeichner für internationale Publikationen wie die New York Times, Boston Globe, The Guardian und viele andere. Sein 2012 erschienenes vielbeachtetes Graphic-Novel-Debüt, eine grafische Adaption von Arthur Schnitzlers Traumnovelle, ist in der Büchergilde Gutenberg erschienen und in mehrere Sprachen übersetzt.


Rudolf Ditzen alias HANS FALLADA (1893 Greifswald - 1947 Berlin), zwischen 1915 und 1925 Rendant auf Rittergütern, Hofinspektor, Buchhalter, zwischen 1928 und 1931 Adressenschreiber, Annoncensammler, Verlagsangestellter, 1920 Roman-Debüt mit »Der junge Goedeschal«. Der vielfach übersetzte Roman »Kleiner Mann - was nun?« (1932) macht Fallada weltbekannt. Sein letztes Buch, »Jeder stirbt für sich allein« (1947), avancierte rund sechzig Jahre nach Erscheinen zum internationalen Bestseller. Weitere Werke u. a.: »Bauern, Bonzen und Bomben« (1931), »Wer einmal aus dem Blechnapf frißt« (1934), »Wolf unter Wölfen« (1937), »Der eiserne Gustav« (1938).

#dertrinker #hansfallada jakobhinrichs #Literatur #Comics #graphicnovels #literaturcomic #berlin #kleinbürger

Comics aus deutschen Landen - Tod in Venedig nach Thomas Mann

Thomas Manns Erzählung über den Schriftsteller von Aschenbach, der auf einer Reise nach Venedig dem Anblick des kränklichen Knaben Tadzio verfällt, ist ein Klassiker der deutschen Literatur. In Tadzio erkennt der alternde Künstler die Essenz der Schönheit. Die besitzergreifende, rücksichtslose Seite seiner Gefühle verdrängt er. Tadzios Leiden unter dem ständigen Verfolgtsein interessieren ihn nicht. Susanne Kuhlendahl bringt mit ihrem aquarellierten, malerischen Stil die bekannte Erzählung von Niedergang und Dekadenz als Graphic Novel in eine neue und spannende Form.


Die Novelle von Thomas Mann erschien 1912 erstmals in Deutschland, zuletzt 2007 beim S. Fischer Verlag. Nach Film, Oper und Ballett nun als Comic. Ich mag ja Aquarell Zeichnungen. Von daher werde ich mir diese Ausgabe bald anschauen ob das was für mich.


Susanne Kuhlendahl ist Illustratorin. Vor allem das Erzählen von komplexen Geschichten in Bildern, das Mitfühlen- und Miterlebenlassen des Lesers ist ihre Leidenschaft. Die Diplom-Designerin arbeitet für namhafte Schulbuch-, Kinderbuch-, Bastel- und Kalenderverlage. Sie ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Weitere Informationen zu Susanne Kuhlendahl finden Sie unter:
www.susanne-kuhlendahl.de


Der Tod in Venedig

#thomasmann #dertodinvenedig #knesebeckverlag susannekuhlendahl #graphicnovel #Comics #Literatur

Donnerstag, 17. Oktober 2019

Rembrandt-Comic zum 350. Jahrestag

Für Liebhaber und Freunde der Kunst eigentlich ein Muss. Wer in Hamburg wohnt, besucht anschließend oder vorher die Rembrandt-Ausstellung in der Kunsthalle. Sie ist noch bis nächstes Jahr zu sehen.

Ein tolles Buch, eine tolle Ausstattung aber dann natürlich auch ein Preis (48,00 Euro), den nicht jeder zahlen kann oder möchte. Vielleicht bekomme ich ihn irgendwann ja mal. Verlockend ist es aber für mich. 




Vor 350 Jahren starb Rembrandt van Rijn,
der bis heute bekannteste Künstler der Niederlande und einer der bedeutendsten der Welt.

Das Rijksmuseum Amsterdam beauftragte den niederländischen Comiczeichner Typex, Rembrandts Biografie zu zeichnen. Das Ergebnis ist eine visuell überwältigende Graphic Novel, in der Typex das Genie Rembrandt zum Leben erweckt: leichtsinnig, eitel, arrogant, empfindlich, aber auch liebenswert, entwaffnend und manchmal bemitleidenswert. 




Der holländische Illustrator Typex erzählt in einer Graphic Novel aus dem Leben seines Landsmanns Rembrandt van Rijn. In Schwarz-Weiß-Zeichnungen und grellbunten Comicstrips zeigt er ihn starrköpfig wie liebevoll – und gibt auch Kennern Rätsel auf.

Eva Hepper besprach für DLF den Comic



Rembrandt bei Carlsen

Der Maler wird zum Gemalten. Pünktlich zum 350. Todestag des großen Barock-Meisters Rembrandt erscheint jetzt im Carlsen-Verlag ein Comic über dessen Leben. Eine ungewöhnliche Form mit ungewöhnlichem Ansatz, berichtet unser Korrespondent in Den Haag Ludger Kazmierczak.

Buch-Vorstellung auf Inforadio

#Rembrandt #carlsen #typex #Niederlande #Amsterdam #Kunst #graphicnovel #rijksmuseum #Hamburg #Kunsthalle

Donnerstag, 18. Juli 2019

Comics aus deutschen Landen: 20. Juli 1944 Biographie eines Tages




















In 2 Tagen am 20. Juli jährt sich wieder der Tag des Attentates auf Hitler. Niels Schröder hat sich diesem Attentat gewidmet und einen Comic erschaffen. Er ist im Bebra Verlag Berlin erschienen.


20. Juli 1944


Biographie eines Tages


Am 20. Juli 1944 versuchte Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Hitler mit einer Bombe zu töten. Das Attentat war geplant als Auftakt zu einem militärischen Umsturz, der dem Zweiten Weltkrieg und dem Terrorregime der Nationalsozialisten ein Ende gesetzt hätte.
Diese Graphic Novel verdichtet die dramatischen Ereignisse des 20. Juli zu einer spannenden Erzählung. Im Mittelpunkt stehen dabei die Beweggründe und Ängste jener Männer und Frauen, die über Jahre hinweg auf diesen Tag hingearbeitet hatten.



Niels Schröder, geboren 1970, Studium der Visuellen Kommunikation / Grafikdesign in Hamburg, Bremen und Berlin (Meisterschüler), seit 1996 freiberuflicher Illustrator für Zeitungen, Verlage, Unternehmen, 2004/2005 Professur in Vertretung an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle (Saale).



Dienstag, 16. Juli 2019

Comics aus deutschen Landen: Schultheiss - Bilder einer Ausstellung




Als zweiten Beitrag meiner neuen Reihe möchte ich Euch das Sekundärwerk über diesen Comiczeichner vorstellen, der über den Grenzen Deutschlands hinaus, berühmt wurde mit seinen Werken.

Ich dachte, dieses Sekundärwerk über Matthias Schultheiss erscheint beim Splitter Verlag, da dort ja dessen Comics erscheinen. Mitnichten. Dieses Sekundärwerk erscheint im Salleck Verlag. Eher bekannt für seine Frankobelgischen Comics.

Schultheiss - Bilder einer Ausstellung
Der 1946 in Nürnberg geborene Matthias Schultheiss blickt auf eine lange und einzigartige Karriere zurück. Anfang der 80er Jahre veröffentlichte er seine ersten Comics. Mittlerweile liegt ein beachtliches Gesamtwerk vor, denn Schultheiss produzierte für die größten Märkte in Frankreich, Amerika und Japan.
1986 konnte er gleich mit zwei Serien durchstarten: Die Wahrheit über Shelby und Die Haie von Lagos. Ende der Achtziger avancierte Matthias Schultheiss zum internationalen Superstar. 1992 erhielt er auf dem Festival in Angoulême als erster deutscher Künstler eine eigene Werkschau. Er wurde mit dem Max-und-Moritz-Preis und in Lucca mit dem Yellow Kid ausgezeichnet.

Matthias Schultheiss erhält auf dem Comicfestival München 2019 den PENG!-Preis für sein Lebenswerk und wird mit einer Ausstellung gewürdigt. Gegliedert nach den Leitmotiven Mystik, Atmosphäre, Gewalt, Zärtlichkeit, Sex und Humor präsentiert dieser Katalog faszinierende Einblicke in die Comic-Welten von Matthias Schultheiss.


Hardcover, 64 Seiten, farbig, 30 x 21,5 x 1 cm, limitiert auf 400 Exemplare

ISBN: 9783899086980



Comics von Matthias Schultheiss:

Woman on the River
Die Reise mit Bill
Die Haie von Lagos 1 - 5
Daddy

alle bei Splitter erschienen

#matthiasschultheiss#splitterverlag#salleckverlag #Comics #sekundärband #comicsausdeutschenlanden

Comics aus deutschen Landen: Woyzeck von Andreas Eikenroth



Ich habe mich vor ein paar Jahren den Comics aus deutschen Landen gewidmet und ausführlich verfolgt. Seit meiner Krankheit war mir das nicht mehr möglich, wie so vieles, was ich damals gemacht habe. 
Ob und wie ich das jetzt auf meinem Blog wieder beleben kann, muss ich mal sehen. Das das früher viele gerne verfolgt haben, wie sie mir heute sagen, freut mich sehr.

Andreas Eikenroth - Woyzeck
Büchners nie vollendetes Drama wird hier neu interpretiert und zeitversetzt grafisch frei und moderner  inszeniert.
Der ohnmächtige Soldat Woyzeck verliert durch Missbrauch neben seiner Ehre und Gesundheit auch seine Partnerin, mit der er ein gemeinsames Kind hat.
Krankheit und Eifersucht treiben ihn zur Verzweifelung …
“Ein zeitloses Drama, dessen Thema immer wieder aktuell ist ” – so der Künstler A.E. Eikenroth ueber sein Werk.
“Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.“ (Woyzeck)




Vita


Andreas Eikenroth kommt aus Gießen, hat dort in den 1990er Jahren das Comicgratismagazin "the Kainsmal" mitgegründet und war später mit Sarah Burrini, Ans de Bruin und Frank "Spong" Plein ein Teil des Zeichnerkollektivs "Pony X Press"

Als Soloalben kamen im Lauf der Jahre "Chez Kiosk", "Soviel Warum" und "Tage wie Blei" im Selbstverlag dazu, 2013 dann "Die Schönheit des Scheiterns" bei der Edition 52, wofür es im 2014 den ICOM Preis für das beste Szenario gab.

Zudem schreibt und zeichnet er für den "Gießener Anzeiger" die "Comixene", das "FRIZZ" Magazin und "The Heritage Post"
weitere Comics:

Hummel mit Wodka
Die Schönheit des Scheiterns
Tage wie Blei



#woyzeck #andreaseikenroth #georgbüchner #edition52 #Comicsausdeutschenlanden #Comics #graphicnovels #bücherwelt

Sonntag, 17. März 2019

Interview mit Volker Kutscher und Arne Jysch 2. Teil

Weiter geht es mit meinen Fragen an Arne Jysch….


Für diejenigen, die dich noch nicht kennen, erzähl doch bitte ein wenig über Dich.

Ich bin gebürtiger Bremer und 1995 für mein Animationsstudium in Babelsberg nach Berlin gezogen. Ich habe gezeichnet und kleine Bücher selber gebastelt seit ich denken kann und dann während des Zivildienstes angefangen mit Freunden kleine Filme zu drehen. Nach meinem Abschlussfilm an der HFF, einem Zeichentrickfilm über die Liebe der Tauben im Bahnhof hatte ich hauptsächlich das Ziel Filme zu machen. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich seitdem mit dem Zeichnen von Storyboards für Werbe- und Kinofilme. Eine Tätigkeit, die mir sehr viel Freude bereitet, besonders wenn ich mit kreativen Regisseuren wie Philipp Stölzl (Goethe!, Der Medicus, Ich war noch niemals in New York) zusammenarbeiten darf.
 
Wie bist Du zum Comiczeichnen gekommen?

Als 2009 ein länger geplantes Filmprojekt von mir nicht zustande kommen wollte, entschloss ich mich, ein Manuskript an den Carlsen Verlag zu schicken. In diesem Verlag, mit dessen Comicveröffentlichungen wie „Tim und Struppi“ ich ja quasi aufgewachsen bin und daher eine emotionale Verbindung hatte, kam dann 2012 meine erste Graphic Novel „Wave and Smile“ heraus. Nach dem kleinen Erfolg des Erstlings und dem bei mir entflammten neuen Spaß, mich in diesem Medium künstlerisch auszudrücken, hatte ich dann freie Bahn, mein nächstes Buch in Angriff zu nehmen. Comics stellten sich als ideale Kombination meiner Vorlieben „filmisch Erzählen“ und „Zeichnen“ heraus.

Was war dein erster Comic?  Worum ging es?

Mein erster Comic behandelte den ISAF Bundeswehreinsatz in Afghanistan mit einer fiktiven Geschichte um einen Soldaten und einer Journalistin, die sich 2009 in Kundus kennenlernen und in die Wirren des Krieges geraten. Die Handlung diente als roter Faden, um die Wiedersprüche, Probleme und teils reale Vorkommnisse und viele Perspektiven des Konflikts zu beleuchten. Die Geschichte gliedert sich grob in drei Teile. Der offizielle Einsatz, dann der entfremdete Soldat in der Heimat und ein dritter Teil, der die Hauptfigur mit seiner Suche nach einem verschollenen Kameraden in die von den Taliban kontrollierten Gebiete führt. Der Titel „Wave and Smile“ bezieht sich auf die an Soldaten ausgegebene Formel die eine freundliche Gesinnung gegenüber der Zivilbevölkerung signalisieren sollte. Die Idee dazu hatte ich, als ich 2008 mit dem Afghanischen Ehemann einer Freundin ins Gespräch über die Situation in seiner Heimat kam und durch den Kontakt zu einer Journalistin, die gerade ihren ersten Besuch bei der Bundeswehr in Kundus verbracht hatte.
 
Welche Comics liest Du am liebsten?

Am stärksten beeindrucken mich immer noch die Klassiker von Hergé, Moebius oder Franquin. Aber auch der deutsche Zeichner Matthias Schultheiss. Die Comics, die mir gefallen, dürfen gerne eskapistisch, unterhaltsam in fremde Welten entführen und müssen für mich zeichnerisch einen gewissen „Wow“- Effekt haben. An Amerikanischen Comics hat mich die Serie DMZ von Brian Wood sehr gefesselt, ansonsten bin ich eher Fan der aktuellen Franzosen. Da gibt es zum Beispiel die Zeichner Mathieu Bablet, Alexandre Clerisse oder Nicolas Petrimaux, die jeder für sich ganz besondere Bildwelten produzieren.

Wie bist Du an die Umsetzung von der "Nasse Fisch" herangegangen?

Ich habe den Roman in einzelne Szenen und deren Inhalt unterteilt und meine Lieblingsstellen herausgefiltert. Im Prinzip habe ich die Story und die Figuren ganz auf die Basics, ein Skelett herunterreduziert, da ich ja stark kürzen musste, und habe dann dieses Gerüst mit meinen Ideen wieder aufgefüllt. Ein Comicszenario mit neuen Dialogen geschrieben, das dann Vorlage für die erste Skizzenfassung, das Storyboard war.
Hast Du die gleichen Quellen genutzt wie Volker Kutscher?

Sicher gibt es da große Überschneidungen. Wir beide haben die Bücher der Kriminalexpertin Regina Stürickow zu Rate gezogen und Volker und ich waren zusammen in der Polizeihistorischen Sammlung am Platz der Luftbrücke, ein Museum mit unzähligen Exponaten aus der Berliner Polizeihistorie. Er hat mir auch Tipps gegeben für Filme, die ich schauen könnte wie „Menschen am Sonntag“ oder „Emil und die Detektive“. Ich musste natürlich noch stark visuell recherchieren und habe mir viele Bücher über Mode und Inneneinrichtungen der Zwanziger Jahre besorgt, war aber auch noch in Museumswohnungen und in einem Automobilmuseum in Berlin.

Wie lange hat es schlussendlich gedauert, bis der Comic heraus kam?

Ich habe ca. 3 Jahre daran gearbeitet. 2013/14 das Szenario, dann die Skizzenfassung und schließlich 2016 die Reinzeichnungen damit es im März 2017 erscheinen konnte.

Mit bisher zahlreichen Übersetzungen im Ausland scheint der Comic ein Erfolg zu sein. Wie sieht es mit dem zweiten Buch "Der Stumme Tod" aus? Hast Du bereits angefangen?

In der Tat sitze ich gerade am Anfang der schriftlichen Adaption. Die Leser müssen sich aber noch gedulden, da ich trotz des Erfolges von „Der nasse Fisch“ noch andere zeichnerische Aufträge als Broterwerb bearbeiten muss.

Hattest Du überlegt, dem Comic in Farbe zu machen? Schließlich war die zeit damals ja bunt und nicht schwarz weiß.

Klar war der erste Gedanke, den Comic in Farbe zu gestalten, da Volker seine Welt schließlich auch in Farbe sieht. Er hätte das sehr begrüßt. Aber durch mein erstes Buch hatte ich Erfahrung mit der Kolorierung und wusste wie viel Arbeit das macht. Es soll ja nicht nur bunt werden, sondern auch Charakter und Stimmung haben. Also war schnell klar, dass wir eine Schwarzweißlösung finden müssen. Ich habe aus der Not eine Tugend gemacht und mich stark von Grafiken und Fotos aus der Zeit inspirieren lassen, um den Leser von heute mithilfe des Stils, viel Schwarz und Aquarellschattierungen in die Vergangenheit zu entführen.
 
 
 
Ich bedanke mich Arne Jysch und Volker Kutscher, für das Beantworten meiner Fragen :)


 
 
 
gezeichnet von Arne Jysch 

Der nasse Fisch Graphic Novel






Bob Morane Classic 6 - Die Spur des Elfenbeins

Das erste von 10 Bob Morane Alben, die Gerald Forton gezeichnet hat, ist bald in den Läden. Wenn Zack so weitermacht, werden wir alle Forton...