Mittwoch, 31. März 2021

15 Jahre Splitter Verlag - Interview



#ComicMärz


 15 Jahre Splitter Interview


Ende des Jahres ist es so weit! Splitter feiert 15 Jahre Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!!!!

Deshalb habe ich mich getraut, mir 15 Fragen ausgedacht und Max hat sie superschnell beantwortet :) Dafür vielen vielen Dank :)


Das allererste Album hieß "Die Schiffbrüchigen von Ythaq". Wie hat sich diese Serie entwickelt? Inzwischen sind ja 17 Alben erschienen.

Ythaq ist weiterhin eine der Säulen unseres Programm, und jeder neue Band verkauft sich immer noch sehr gut! Nach Band 17 ist allerdings Schluss mit der Reihe - und wir sind schon gespannt, was Adrien Floch als nächstes macht.

Von 5 Alben pro Monat zu 14 Alben - Wahnsinn was für eine Steigerung! Und wo endet das?

Meistens sind es sogar noch mehr als 14. Im Sommer werden wir unser toonfish-Segment ausbauen, sodass es noch ein paar Neuerscheinungen mehr werden, aber danach ist erst mal wieder Schluss mit der Programmerweiterung. Der limitierende Faktor ist inzwischen vor allem die Größe unseres Teams. Es gibt einfach so viele tolle Comics, die wir gerne verlegen möchten!

Ihr habt (für mich) vieles ganz anders gemacht als die üblichen Küchentischverleger!  Wurdet ihr inzwischen kopiert?

Ohne Namen nennen zu wollen: ja. Die Aufmachung unserer Alben, die Ästhetik z. B. der verwendeten Schriften und sogar die Form unserer Anzeigen und Katalogseiten finden sich bei anderen Verlagen wieder. Aber Imitation ist ja auch eine Form des Lobs.

Wie seit ihr als Verlag durch die Pandemie gekommen?  Inwiefern fehlen Euch die Messen?

Messen sind wirtschaftlich für Splitter nicht wichtig, vielmehr fehlt uns der direkte Kontakt zu Leserinnen und Lesern und auch zu Künstlerinnen und Künstlern. Leipzig und Erlangen sind für jeden "Splitterer" Highlights im Jahresablauf, und wir sind persönlich sehr traurig, dass aktuell so viel ausfällt.

Was hat sich für Euch im Vergleich zum Start 2006 geändert? 

So ziemlich alles :-) Aber fast alles zum Positiven! 2006 hätten unsere Gründer sich niemals ausgemalt, das Splitter einmal da stehen würde, wo der Verlag jetzt ist.

Wie hat sich die Comiclandschaft geändert?

Ebenfalls sehr grundlegend und meistens positiv - daran hatten wir aber selbst Anteil. Dass Splitter das frankobelgische Albensegment wieder nach Deutschland brachte und durch Qualität, Kundenzugewandtheit und vor allem Verlässlichkeit bewiesen hat, dass man auch im 21. Jahrhundert Genrecomics abseits von Asterix und Tim und Struppi verlegen kann, hat - wie wir finden - durchaus Schwung in den Markt gebracht. Aber auch darüber hinaus hat sich viel verändert, vor allem durch moderne Formen des Medienkonsums im Internet und die damit einhergehenden neuen Plattformen für Kreative.

Ist das Comic Verlegen heute einfacher oder schwieriger geworden?

Seit 2006 hat sich vor allem der Maßstab verändert, in dem Splitter arbeitet. Unsere Grundprinzipien und Leitgedanken haben sich eigentlich nicht verändert. Es ist dadurch aber weder einfacher noch schwieriger geworden, den Verlag zu führen - nur anders.

Ihr hattet zu Eurem 10jährigem Jubiläum Euch und uns eine wunderschöne Diamant Edition geschenkt. 10 Jahre - 10 Alben - Nun sind es inzwischen 14 und Ende des Jahres kommt die 15. Ausgabe. Warum diese? 

[Die Diamant-Edition sind die überformatigen Luxusausgaben wie "Der Incal" oder "Schloss der Tiere". Ich denke, du meinst die Geburtstagseditionen wie "7 Leben des Falken", oder?]

ja, sorry :)

Da die Geburtstagsedition sehr viel Anklang bei unseren Lesern fand, haben wir uns schon im 12. Jahr entschieden, sie mit einem Buch pro Jahr weiterzuführen. Die Auswahl kommt ehrlich gesagt nur dadurch zustande, welche Titel wir uns in einer derart prächtigen Aufmachung selbst wünschen würden - und Es war einmal in Frankreich gehört nun mal definitiv dazu.

Was habt ihr für Wünsche für die Zukunft?  

Dass die Comicläden der Republik bald wieder regulär öffnen können. Alles andere kriegen wir selbst hin.

Gibt es die eine Serie oder den einen Comic, den ihr unbedingt noch herausbringen wollt?

Immer die nächste :-) Das ist ja das schöne daran, ein Verlagsprogramm zusammenzustellen.

Welches sind Eure Favoriten aus Eurem Programm?

Da gibt es wirklich zu viele, als dass wir sie alle aufzählen können. Auf die eine oder andere Weise stehen wir hinter jeder unserer Publikationen. Besonders stolz sind wir aber darauf, dass wir einigen herausragenden deutschsprachigen Künstlerinnen und Künstlern, die im Genre-Bereich unterwegs sind, eine Verlagsheimat bieten können.

Horst hat in einem Artikel darüber gesprochen, noch mehr Comics pro Monat zu bringen. Wie ernst ist es Euch damit? Auch im Hinblick auf Corona, Die Pandemie ist ja hoffentlich irgendwann mal vorbei.

[Das war kein Artikel, sondern ein Forumsbeitrag] Max passt gut auf :) 

Konkrete Pläne gibt es dazu nicht, es ging mehr um eine generelle Machbarkeit. Natürlich KÖNNTE man noch mehr Comics machen, Material aus dem Ausland gibt es genug, aber irgendwann ist der Markt gesättigt.

Die ersten Jahre habt ihr alle ausverkauften Comics nachdrucken lassen mit dem Ziel alle lieferbar zu halten. Wie sieht das heute aus? Wird das bei 14 Alben pro Monat nicht immer schwieriger?

Zu 100% schaffen wir es nicht, aber zu mehr als 95, und das ist bei einem Gesamtprogramm von fast 1.600 Titeln schon ziemlich viel. Inzwischen ist etwa jedes 3. Buch, das unsere Druckerei verlässt, eine Nachauflage - wir haben das Prinzip also nicht aufgegeben. Und da, wo wir eine direkte Nachauflage nicht machen, versuchen wir mehr und mehr, mit Gesamtausgaben aufzufüllen.

Ihr habt mit "Comanche" und "Ringo" jetzt 2 Serien im Programm, die als Gesamtausgabe wieder aufgelegt werden. Hat das mit nicht mehr nachdrucken zu tun? Und was erwartet uns da in Zukunft?

Ja - siehe oben ;-) Wir wollen das Konzept durchaus ausweiten, aber die Lizenzgeberverlage haben da auch immer ein Wort mitzusprechen, und es wird definitiv nicht jede Serie irgendwann als Gesamtausgabe geben.



Vielen Dank, Max für das Beantworten meiner Fragen :)


Auf die nächsten 15 Jahre. Bleibt bitte alle gesund, passt auf Euch auf.


Vielen Dank für das Interview!


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