Anlässlich des Erscheinens ihres neuen Buches "Das Fräulein vom Amt - Spiel auf Leben und Tod", habe ich dem Autorenduo "Charlotte Blum" einige Fragen gestellt
Meine Meinung zum Buch könnt ihr hier nachlesen
Hallo Ihr beiden!!
Stellt Euch doch mal bitte vor!
Charlotte Blum, das sind zwei Autorinnen, nämlich Dorothea Böhme und Regine Bott. Gemeinsam schreiben und lesen wir für die Lesebühne „Get Shorties“, sind beide Mörderische Schwestern in der Region Stuttgart und haben uns so kennengelernt. Irgendwann dachten wir, weil wir die Geschichten und Persönlichkeit der jeweils anderen mochten, „warum nicht mal ein gemeinsames Projekt“. Und da sind wir: Charlotte Blum schreibt historische Krimis aus den 20er Jahren!
Wie seid ihr zum Schreiben gekommen?
Zum Schreiben gekommen sind wir jeweils auf unterschiedliche Art: Dorothea hat immer gern gelesen und auf den Vorschlag einer Freundin hin vor knapp 15 Jahren den Stift in die Hand genommen und ihren ersten Krimi geschrieben. (Sauhaxn, Gmeiner-Verlag) Regine Bott hat 2015 das Schreiben als Ventil gewählt, nachdem das Unternehmen, in dem sie damals arbeitete, gezielt in die verschleppte Insolvenz geführt worden war.
Für unser gemeinsames Projekt haben wir ein Pseudonym gewählt, weil wir deutlich machen wollten, dass Regine Bott + Dorothea Böhme = ein ganz neues Genre, ein neuer Stil geworden ist. Charlotte Blum ist sozusagen „mehr als nur die Summe ihrer Teile“ ;-)
Seit wann schreibt ihr Romane?
Regine hat ihren ersten Roman mit dem Titel „The Shelter“ 2019 bei Bastei Lübbe veröffentlicht und damit den Phantastikpreis Seraph für das „Beste Debut“ gewonnen. Davor entstanden ausschließlich Near-Future-Kurzgeschichten für verschiedenen Anthologien.
Dorothea hat Ende der 200er mit dem Schreiben begonnen und ihren ersten Roman, einen skurrilen Krimi, veröffentlicht. Daraufhin folgten weitere Krimis sowie Liebesromane. Seit 2017 schreibt sie auch mit Begeisterung Lesebühnen-Kurzgeschichten.
Wann kam die Idee auf, einen historischen Kriminalroman zu schreiben?
Dorothea schreibt schon lange Kriminalromane und Regines Science-Fiction-Romane haben immer einen Thrillerplot. Ein gemeinsames Genre zu finden war also nicht schwer. Zudem hat Dorothea ein bisschen Geschichte studiert und Regine Kunstgeschichte … da fiel auch die Wahl auf „Historisches“ leicht. Das hat sich alles prima ergänzt.
Ihr schreibt die Serie zu zweit - Wie ist Eure Aufteilung? Wer macht was?
Grundsätzlich schreiben wir beide auch alles, eine richtige Aufteilung haben wir nicht. Außerdem haben wir beide Freude am Komischen, was wir live in der get-shorties-Lesebühne ausleben dürfen. Aber meist ergibt es sich, dass Regine die Action-Szenen schreibt, und Dorothea hat aufgrund ihrer Liebesroman-Erfahrung Spaß an den Szenen zwischen Alma und Kriminalkommissar Schiller.
Warum spielen Eure Krimis in Baden-Baden?
Wir haben beide einen familiären Bezug zur Region Schwarzwald und kannten Baden-Baden. Das Stadtbild hat sich seit hundert Jahren mehr oder weniger nicht verändert, jedes Gebäude erzählt eine lange Geschichte. Baden-Baden vereint Mondänes wie Pferderennen, Casino oder Kureinrichtungen- und Hotels mit dem Alltäglichen. Das ist eine Mischung, die uns für unsere Reihe sehr gefällt.
War es schwierig einen Verlag dafür zu finden?
Glücklicherweise nicht. Und wir sind sehr zufrieden damit, dass unser Fräulein vom Amt beim SFischer Verlag gelandet ist. Dort hat Alma ein wunderbares Zuhause gefunden!
Wovon handelt Eure Serie?
In unserer Reihe steht die Telefonistin Alma Täuber, eine Frau Anfang 20, im Mittelpunkt. Sie hat einen vernünftigen Kopf und das Herz am rechten Fleck. Gemeinsam mit ihrer umtriebigen und unkonventionellen Freundin und Mitbewohnerin Emmi Wolke löst sie Fälle, die bei der Polizei auf wenig Interesse stoßen. Alma arbeitet bei der Reichspost als „Fräulein vom Amt“, sitzt mit vielen anderen Frauen hinter ihrem Schaltschrank und steckt Telefonverbindungen. Dabei bekommt sie natürlich auch das eine oder andere mit, was ihr bei der Lösung der Fälle hilft. Wir wollen mit diesem Berufsbild aber auch die „moderne Frau“ in den 1920ern zeigen. Denn zu der Zeit drängten die Frauen massiv in den Arbeitsmarkt, es gab für sie aber nur wenige Einsatzgebiete. Alma steht bei den Ermittlungen auch ihr Herzensmensch Kriminalkommissar Ludwig Schiller zur Seite, den sie im ersten Band kennen und lieben lernt.
War es schwierig für die Bücher zu recherchieren? (Alte Zeitungen usw.)
Durch die Digitalisierung der Archivbestände wird es immer einfacher, online zu recherchieren. Aber wir beide lieben Archivarbeit, weswegen wir mehrere Male das Stadtarchiv in Baden-Baden oder die Württembergische Landesbibliothek besucht haben. Recherche ist uns sehr wichtig, und der Aufwand schreckt uns nicht.
Gerade ist der dritte Band mit Alma Täuber erschienen. Wie sind die beiden ersten angekommen?
Die Rückmeldungen, die wir bekommen haben, waren wirklich sehr schön. Es hat uns total gefreut, dass unsere Leser*innen unsere Alma genauso mögen wie wir selbst – und natürlich ihre beste Freundin Wölkchen!
Ihr schreibt auch Kurzgeschichten mit Alma, die in der Zeitschrift "Tina" erscheinen. Wie kam es dazu?
Über unsere Fischer-Redakteurin haben wir erfahren, dass die „tina“ noch nach Autorinnen sucht und haben uns gleich gemeldet. Es macht unglaublich Spaß, unser „Alma-Universum“ auf diese Art und Weise etwas auszuschmücken.
Wie viele Kurzgeschichten mit Alma dürfen wir noch erwarten?
In diesem Jahr werden noch zwei weitere Kurzgeschichten in der tina erscheinen, im Oktober ein Kurzkrimi und im Winter wird es eine kleine Geschichte passend zu Weihnachten und dem Jahreswechsel geben.
Wie geht es weiter mit Alma? Wird es einen vierten Band geben?
Für den Moment ist unsere Trilogie abgeschlossen, aber „never say never“. Wer weiß, was die Zukunft bringt.
Vielen Dank, das ihr meine Fragen beantwortet habt. Ich wünsche Euch alles Gute und viel Erfolg!
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