Ich muss gestehen, dass dieser franko belgischer Klassiker in meinem Regal bisher fehlt. Geschaffen wurde L. Frank von Jacques Martin in den 50er Jahren. Seit 2019 erscheint diese Abenteuerserie bei uns in Deutschland beim Kult Comics Verlag, der bisher 10 Integral Bände herausgebracht hat. Der 11. Band erscheint in diesen Tagen. Und wer alle sein eigen nennt, hat die gesamte Serie komplett im Regal stehen.
Als unabhängiger Reporter, der uneingeschränkt und auf eigene Faust internationalen Verschwörungen und kriminellen Aktivitäten auf die Spur kommt, ist Luc Frank für jeden Comiczeichner und -autor, der seine Leser mit spannenden Abenteuergeschichten unterhalten will, der dankbare Prototyp eines Helden. Dass die Karriere der Comicfigur, die 1952 im belgischen Tintin-Magazin begann und bis heute andauert, dennoch wechselhaft verlief und zahlreiche stilistische Änderungen mitmachte, ist vor allem ihrem Schöpfer Jacques Martin zu verdanken, der die fruchtbarsten Jahre seiner Karriere zwischen 1953 und 1972 an der Seite Hergés mit der Realisierung neuer Tim-und-Struppi-Episoden verbrachte. Das hatte nicht nur enormen Einfluss auf den gestalterischen Grundton der Serie L. Frank, sondern auch auf ihre anfangs sporadische Veröffentlichung. Dennoch gelang Jacques Martin mit den Abenteuern von Guy Lefranc, wie der Reporter in der französischen Originalausgabe heißt, die Ausgestaltung eines eigenen Universums, das von ihm selbst und später von seinen zahlreichen Nachfolgern mit Begeisterung und dem Gespür für packende Geschichten fortgesetzt wurde und wird.
Mit L. Frank hat nun ein frankobelgischer Comicklassiker nach Jahren der Abwesenheit vom deutschen Markt seine verlegerische Heimat bei uns gefunden. Kult Comics veröffentlicht jetzt eine Gesamtausgabe aller Episoden, die derzeit zehn Bände mit jeweils drei Geschichten umfassen wird. Den Anfang dieser um redaktionelle Inhalte ergänzten Edition machen im März die Bände 1 und 5, in denen alternierend bekanntes und neues Material präsentiert wird.
Die Integrale mit »klassischen« und deutschen Erstveröffentlichungen erscheinen abwechselnd.
Das Lösegeld (2020)
Auf Urlaub im Elsass lernen Luc Frank und Robert die junge Südafrikanerin Eline van Dijck kennen, deren Großvater einen Safaripark betreibt. Als sie kurz darauf entführt wird, bringt die Suche nach ihr den Reporter nach Südafrika, wo er in ein Wespennest aus wirtschaftlichen Interessen und Apartheidpolitik sticht, um den wahren Grund für die Entführung aufzudecken.
Die gerechten Richter (2021)
In einer regnerischen Nacht wird aus der St-Bavon-Kathedrale in Gent ein Teil des berühmten Flügelaltars gestohlen, obwohl es sich um eine Kopie handelt. Um dieses Geheimnis zu lüften dringt Luc Frank tief ins Milieu der Kunstfälscher ein und seine Recherchen in Gent, Paris und der Normandie bringen ihn mehr als einmal in Lebensgefahr.
Der Ares-Skandal (2022)
Marlene, eine Junge Deutsche, erzählt Luc Frank von einem geheimnisvollen Jagdflugzeug, das die Panzerkolonne ihres Vaters im Zweiten Weltkrieg im Alleingang vernichtet haben soll. Auf der Suche nach dem Wrack der Maschine kommt der Reporter hinter eine Verstrickung französischer Militärbehörden in einen vertuschten Skandal von nationaler Tragweite.
Die Schlacht in den Ardennen (2014)
Im Dezember 1944 kommt es in den Ardennen überraschend zum letzten Großangriff des Deutschen Reiches an der Westfront. Die Offensive wird für die Amerikaner zu einer der blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Mit Olivier Weinberg zusammen zeichnet Jacques Martin in beeindruckenden Bildern und historisch fundierten Texten den Gang der Ereignisse nach.
Checkliste (übernommen von Wikipedia)
1 | Die große Bedrohung | La Grande Menace | 1952/53 |
2 | Der Feuersturm | L'Ouragan de feu | 1959/60 |
3 | Der Super-Virus | Le Mystère Borg | 1964/65 |
4 | Im Bau der Wölfe | Le Repaire du loup | 1970 |
5 | Die Pforten zur Hölle | Les Portes de l'enfer | 1977 |
6 | Operation Thor | Opération Thor | 1978/79 |
7 | Die Oase | L'Oasis | 1980 |
8 | Die Superwaffe | L'Arme absolue | 1982 |
9 | Die Krypta | La Crypte | 1984 |
10 | Die Apokalypse | L'Apocalypse | 1986 |
11 | Das Ziel | La Cible | 1989 |
12 | Die Kamarilla | La Camarilla | 1997 |
13 | Der Flug der Spirit | Le Vol du Spirit | 1998 |
14 | Die Entführung | La Colonne | 2001 |
15 | El Paradisio | El Paradisio | 2002 |
16 | Das Ultimatum | L’Ultimatum | 2004 |
17 | Der Herr des Atoms | Le Maître de l’atome | 2006 |
18 | Die blaue Mumie | La Momie bleue | 2007 |
19 | London in Gefahr | Londres en péril | 2008 |
20 | Schwarze Weihnacht | Noël noir | 2009 |
21 | Die Bestrafung | Le Châtiment | 2010 |
22 | Die Kinder des Bunkers | Les Enfants du bunker | 2011 |
23 | Der ewige Shogun | L’Éternel Shogun | 2012 |
24 | Stalins Kind | L’Enfant Staline | 2013 |
25 | Cuba Libre | Cuba libre | 2014 |
26 | Mission Antarktis | Mission Antarctique | 2015 |
27 | Der Vogelmensch | L’Homme-oiseau | 2016 |
28 | Das Heisenberg-Prinzip | Le Principe d’Heisenberg | 2017 |
29 | Die Strategie des Chaos | La Stratégie du chaos | 2018 |
30 | Roter Mond | Lune rouge | 2019 |
L. Frank bei Kult Comics
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