Zakhor. Al Tichkah. - Erinnere dich. Vergiss niemals. Auf hebräisch.
Tatiana de Rosnay, 1961 in Neuilly-sur-Seine geboren, ist die Autorin des Weltbestsellers »Sarahs Schlüssel« (2008), der mit Kristin Scott Thomas in der Hauptrolle verfilmt wurde. 2009 erschienen die Romane »Bumerang« und »Das Geheimnis der Wände«. Tatiana de Rosnay lebt mit ihrer Familie in Paris.
Filmhandlung:
Der Film spielt abwechselnd in den Jahren 1942 und 2009. Er pendelt vor dem Hintergrund des Schicksals der Juden in dem von Deutschland besetzten Frankreich im Zweiten Weltkrieg (siehe auch Rafle du Vélodrome d’Hiver) zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Die zehn Jahre alte Sarah wird am 16. Juli 1942 im Zuge der Judendeportationen mit ihren Eltern ins Wintervelodrom (Vélodrome d’Hiver) gebracht. Zuvor kann sie noch ihren Bruder Michel im Wandschrank des Schlafzimmers verstecken, indem sie ihn einschließt. Ihre Eltern werden nach Auschwitz deportiert. Sarah, die mit ihrer Freundin Rachel (die kurz darauf stirbt) dem Lager entkommen kann, findet Aufnahme auf dem Lande bei dem Ehepaar Dufaure, das sie wie ihre Enkelin aufzieht. Mit der Hilfe der beiden kann Sarah, die den Schlüssel zum Wandschrank immer bei sich trägt, nach Paris in die elterliche Wohnung zurück, um ihren Bruder aus dem Versteck zu holen. Dabei macht sie die grausige Entdeckung, dass Michèl in seinem Versteck gestorben ist. Sarah gibt sich dafür die Schuld und ist zeitlebens in tiefer Trauer gefangen. Nach dem Krieg wandert sie in die USA aus, heiratet einen italienischstämmigen Amerikaner in Brooklyn und bekommt einen Sohn (William). Die Gewissensbisse wegen des toten Bruders und der Verlust ihrer im KZ umgekommenen Familie stürzen sie in Depressionen, und sie nimmt sich 1966 das Leben. Ihrem damals neunjährigen Sohn wird erzählt, dass sie einen Autounfall gehabt habe.
In dem anderen Handlungsstrang recherchiert die US-amerikanische Journalistin (Julia Jarmond) in Paris die Judendeportationen in Frankreich und die Kollaboration der französischen Bevölkerung. Sie stößt dabei auf die Geschichte von Sarah, denn ihre französischen Schwiegereltern (die Tezacs) wohnen in der ehemaligen Wohnung von Sarahs Eltern im Marais. Nach der Deportation der jüdischen Vorbesitzer war ihr Schwiegervater als Kind dort eingezogen, und die Wohnung fiel in den Besitz der Tezacs. Julias Mann, ein Architekt, will sie als gemeinsame Wohnung herrichten. Julia recherchiert Sarahs Geschichte und findet auch Sarahs Sohn in Italien, der aber von der Vergangenheit seiner Mutter nichts weiß und von dem, was die Journalistin ausgegraben hat, nichts wissen will. Sarah hatte von dessen erster Lebensminute an jede Verbindung ihres Sohnes mit dem Judentum vermieden, um ihn zu schützen. Schließlich bekommt William Julias Recherchen der Geschichte Sarahs aber von seinem sterbenden Vater bestätigt.
Julia selbst ist schwanger und lässt sich von ihrem Mann, der neben der fast erwachsenen Tochter Zoé kein zweites Kind will, beinahe zu einem Schwangerschaftsabbruch überreden, entscheidet sich jedoch in letzter Minute um. Sie trennt sich von ihm und zieht nach New York, wo sie eine Tochter bekommt. Der Film endet mit einem Treffen zwischen William und Julia in New York. William fragt das kleine Mädchen nach dem Namen und erhält zunächst die Antwort „Lucie“ – doch dies ist nur der Name des Kuscheltiers. Tatsächlich hat Julia ihre Tochter „Sarah“ genannt.
Rafle du Vélodromed’Hiver
Vélodrome d’Hiver
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