Der Sturm kam - am 16.02.1962 - Heute vor 62 Jahren. Im Jahre 1962. Die Premierenlesung zu Anja Marschalls neuestem Buch "Als der Sturm kam" konnte an keinem anderem Tag stattfinden. Und an keinem anderen Ort als im Hamburger Hafen. Im Speicherstadtmuseum trafen sich über 100 Menschen zur heutigen Lesung. Es waren auch einige Zeitzeugen unter den Besuchern. Ich traf 45 Minuten vor Beginn der Veranstaltung ein und war doch recht spät da, da es schon ziemlich voll war und nicht mehr all zu viele Plätze frei. Ich hatte aber Glück und fand einen Platz in der ersten Reihe. Pünktlich ging es los. Bis kurz vor 22 Uhr mit einer Pause dazwischen. Es war ein toller Abend, eine großartige Veranstaltung. Ich bin zum 4. Mal bei einer Lesung mit #AnjaMarschall und jedes Mal ist eine gelungene Lesung. Ich lausche ihr gerne, da sie nicht einfach nur aus ihrem Buch liest. Ich erfahre auch viel über die damalige Zeit. Was Realität war und was Fiktion. Die Sturmflut habe ich nicht mit erlebt, ich kam erst 3 Jahre später auf die Welt und 10 Jahre danach nach Hamburg. Ich habe viel darüber gesehen und gelesen. Zum Glück hat die Autoren so manche Passage eingebaut, bei der man auch mal lachen kann. Es ist eine Mischung aus Realität und Fiktion und das all zu Schreckliche hat sie weggelassen. Ich weiß trotzdem noch nicht ob ich mir das antue, dieses Buch zu lesen.
Bis zum nächsten Mal "Anja". :)
In der Krise zeigt sich der Charakter
(Zitat Helmut Schmidt)
Die Hamburger Sturmflut von 1962
Am 16. und 17. Februar 1962 wütet an der deutschen Nordseeküste ein Orkan. Niemand rechnet mit einer Gefahr für das weit von der Küste entfernt liegende Hamburg. Die Bewohner fühlen sich sicher, als sie am Abend schlafen gehen, doch der Sturm ist längst auf dem Weg. Kurz nach Mitternacht brechen in Minutenfolge die Deiche. Straßen werden zu reißenden Flüssen, in der gesamten Stadt fällt der Strom aus.
Die Bilanz der nächsten Tage ist dramatisch: Es gibt 315 Tote, darunter Kinder. 100.000 Menschen sind vom Wasser eingeschlossen. 15.000 Helfer, sogar von der NATO, sind im Dauereinsatz. Es droht Seuchengefahr wegen der Leichen, es gibt kein Trinkwasser. Hubschrauberpiloten versuchen unter Einsatz ihres Lebens, Menschen von den Dächern zu retten. Wer nicht ertrunken ist, erfriert bei Temperaturen um 0 Grad.
Es ist die Stunde von Helmut Schmidt, dem jungen Polizeisenator. Es ist die Stunde einer vom Krieg schwer geschundenen Stadt. Es ist die Stunde von Menschen, die über sich hinauswachsen, zum Wohle anderer. Und die Stunde, in der sich zeigt, aus welchem Holz ein jeder wirklich gemacht ist.
»Als der Sturm kam« | Die Hamburger Sturmflut von 1962
Deiche brechen im Minutentakt, Straßen werden zu reißenden Flüssen, Menschen sind vom Wasser eingeschlossen. Es ist die Stunde der Wahrheit.
Für die spannende Reihe »Schicksalsmomente der Geschichte« erzählt Anja Marschall in ihrem historischen Roman von Hamburgs dramatischsten Stunden seit dem Zweiten Weltkrieg:
Als die Flutkatastrophe über Hamburg hereinbricht, wird die Schreibkraft Marion der Leitung von Polizeisenator Helmut Schmidt unterstellt. Ein Krisenstab muss eingerichtet, NATO-Verbündete um Hilfe gebeten, Hubschraubereinsätze geplant werden. Marion kämpft gegen Müdigkeit und hat Angst um ihre bettlägerige Mutter, die mitten im überfluteten Gebiet von Wilhelmsburg in einer Gartenkolonie wohnt. Zur gleichen Zeit versucht der Hubschrauberpilot Hermann unter Einsatz seines Lebens, die Menschen von den Dächern ihrer Häuser zu retten. Die Nacht ist eiskalt, und das Wasser steigt noch immer …
100.000 vom Wasser eingeschlossene Menschen, 15.000 Helfer, 315 Tote: Die Hamburger Sturmflut von 1962 war für die Hansestadt die größte Katastrophe der Nachkriegszeit.
Im Februar 1962 wütet an der Nordseeküste ein Orkan. Gefühlt weit weg für die Hamburger, die sich in Sicherheit wähnen. Doch der Sturm ist längst auf dem Weg und überrascht die Menschen im Schlaf. Kurz nach Mitternacht brechen in Minutenfolge die Deiche, die Hamburg schützen sollen. Straßen werden zu reißenden Flüssen, in der gesamten Stadt fällt der Strom aus. Helmut Schmidt, damals Polizeisenator in Hamburg, beginnt noch in der Nacht, die Rettungsaktionen zu koordinieren.
Exzellent recherchiert und packend erzählt: Anja Marschall schildert in ihrem bewegendem Roman die Geschichte der Menschen, die in den Stunden der Sturmflut um ihr Leben kämpfen.
Anja Marschall kam im Jahr der Sturmflut in Hamburg zur Welt. Dort arbeitete sie vor ihrer schriftstellerischen Karriere u.a. als Lokaljournalistin und Pressereferentin. Bei Piper erschien zuletzt ihre Erfolgsserie »Töchter der Speicherstadt«.
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