Samstag, 5. Oktober 2024

Die Fotografin von und mit Kate Winslet

Im letzten Jahr war ich in der Ausstellung im Bucerius Kunst Forum über die Ausstellung "Lee Miller". Vor einigen Wochen las ich etwas über einen Film der in die Kinos kommen sollte, ohne mir groß Gedanken zu machen. "Die Fotografin". Erst vor ca. 2 Wochen erfuhr ich das es sich um einen Film über "Lee Miller" handelt. Gespielt und produziert von Kate Winslet. Ich wusste, den Film möchte ich sehen. Heute war es soweit. Bei strahlendem Sonnenschein machte ich mich auf dem Weg zum Passage-Kino. Pünktlich zum Beginn der Werbung saß ich auf meinem Sitz. Wie so oft gab es Werbung und Ausschnitte von kommenden Filmprogramm. Dann aber endlich ging es los. Und der Besuch hat sich gelohnt. Fast 120 Minuten dieser wunderbaren Frau. Bei vielen Filmszenen hatte ich die entsprechenden Bilder der Ausstellung vor meinen Augen. Ein beeindruckender und vor allem aufwühlender Film bei all den Gräueltaten, die im 2. Weltkrieg passierten. Sie war eine Frau, die wusste was und wohin sie wollte. Lies sich auch von Männern nicht aufhalten, die meinten, Frauen hätte im Krieg nichts zu suchen. Warum sie dann Opfer wurden, werde und will ich nich verstehen. Die Entstehung ihres wohl berühmtesten Foto darf im Film natürlich nicht fehlen. Viele ihrer Fotos wurden damals erstmal nicht veröffentlicht, weil sie den Damen und Herren zu verstörend vorkamen. Sie zeigten das wahre Gesicht des Krieges. Darf und sollte man nie verschweigen.


Ich will lieber Fotos machen, als eines zu sein“. Das hat die Amerikanerin Lee Miller (Kate Winslet) gesagt, die ihre Karriere als Mannequin begann und später zu einer der bedeutendsten Kriegsfotografinnen des 20. Jahrhunderts wurde. Wir lernen sie kennen im Jahr 1938, als sie an der südfranzösischen Küste das süße Leben der Bohème genießt. Umgeben von Künstlerfreunden wie der Journalistin Solange D’Ayen (Marion Cotillard) und der Surrealistin Nusch Eluard (Noemie Merlant), spürt sie zwar die wachsende Kriegsgefahr durch Hitlers Expansionsgelüste, nimmt sie aber nicht ernst. „Wir hielten den ganzen Nazi-Spuk damals nicht für real“, vertraut sie in der Rahmenhandlung einem jungen Interviewer (Josh O’Connor) an, der sie im Rückblick zu ihren Erlebnissen bis 1945 befragt.

Sorglos leben die Künstlerfreunde noch 1938 in den Tag hinein, Lee selbst ist kaum mehr als vier Monate am selben Ort. Doch dann lernt sie ihren zweiten Ehemann Roland Penrose (Alexander Skarsgård) kennen, geht mit ihm nach London, wo sie bei der britischen „Vogue“ anheuert und von Herausgeberin Audrey Withers (Andrea Riseborough) unterstützt wird. Gemeinsam mit dem jüdischen Fotografen David E. Sherman (Andy Samberg) zieht es sie bald nach Europa, um den Krieg und den Holocaust zu dokumentieren.

Interview mit Antony Penrose über den Film mit Kate Winslet kann man nachlesen.

Einen Trailer zum Film kann man hier anschauen.

Heute erfuhr ich das es einen Roman zum Film gab. Er erschien bereits 1985. Nur eine deutsche Übersetzung ließ fast 40 Jahre auf sich warten. 


Antony Penrose - Immer lieber woanders hin. 


Die Frau in Hitlers Badewanne

Sie war gefeiertes Supermodel und Titelgesicht der Vogue, Geliebte von Man Ray, Muse der Surrealisten und eine der bedeutendsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre kunstvollen Mode- und Landschaftsaufnahmen waren vom Surrealismus geprägt und wegweisend für die Fotokunst. Im Zweiten Weltkrieg war sie eine der ersten akkreditierten Kriegsreporterinnen: Ihre Bilder von der Front, vom „London Blitz“, der Invasion der Alliierten und von der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau gehörten zu den eindrucksvollsten Dokumenten jener Zeit.

Lee Miller (1907–1977) hatte viele Leben. Beruflich wie privat ging sie von Anfang an ihren eigenen Weg und scherte sich nicht um Konventionen. Antony Penrose erzählt das außergewöhnliche Leben seiner Mutter und zeigt diese Ikone des 20. Jahrhunderts auch von einer ganz privaten Seite.




Antony Penrose, der 1947 in London geboren wurde, ist Schriftsteller, Fotograf sowie Filmemacher und der Sohn von Lee Miller und Sir Roland Penrose. Als Nachlassverwalter des Lee-Miller-Archivs und der Roland-Penrose- Collection leitet er im früheren Wohnhaus seiner Eltern, dem Farleys House in Chiddingly (East Sussex), das Museum. Er hat eine Reihe von Büchern veröffentlicht, darunter zwei Sammlungen mit den Fotografien seiner Mutter, sowie einige Kinderbücher.

Brigitte Heinrich, geboren 1957 am Bodensee, lebt nach Verlagstätigkeit in etlichen Städten und Häusern als Übersetzerin, Herausgeberin und Lektorin in Frankfurt am Main. Sie übertrug unter anderem Nicola Barker, Alan Bennett, Robin Black, Lily Brett und Daphne du Maurier ins Deutsche.

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