Donnerstag, 9. Januar 2020

130 Jahre Kurt Tucholsky

“Deutschland ist eine anatomische Merkwürdigkeit: Es schreibt mit der Linken und tut mit der Rechten.“ (Tucholsky, Werke 1907-1935. Schnipsel, in: Die Weltbühne, 03.02.1931, Nr. 5 (Peter Panter))

Gemeinsame Literatur


Eine allen Deutschen gemeinsame Literatur gibt es nicht. Bei uns liest jeder nur seins.
Zitate von Tucholsky

Heute vor 130 Jahren wurde Kurt Tucholsky geboren. 


Vor ein paar Tagen lief auf Arte eine sehenswerte Doku über Tucholsky und das Berlin der Zwanziger Jahre


Kurt Tucholsky war einer der bedeutendsten Publizisten und Gesellschaftskritiker der Weimarer Republik. Das vorliegende Doku-Drama lässt aus der Sicht Tucholskys das Lebensgefühl der „wilden Zwanziger“ in Berlin lebendig werden. Regisseur Christoph Weinert kombiniert aufwendige Spielszenen mit Originalaufnahmen zu einer filmischen Zeitreise und bietet Einblicke in Kunst, Kultur, Wissenschaft und das Nachtleben im damaligen Berlin.

Kurt Tucholsky


Der am 9. Januar 1890 in Berlin geborene Kurt Tucholsky war einer der bedeutendsten deutschen Satiriker und Gesellschaftskritiker des vorigen Jahrhunderts. Er gewann als radikaler Pazifist und geradezu bestürzend frühzeitiger, prophetischer Warner vor dem militanten deutschen Nationalismus politische Bedeutung.
Unter den Pseudonymen Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel und Kaspar Hauser war er fünffacher Mitarbeiter der «Weltbühne», einer Wochenschrift, die er gemeinsam mit Siegfried Jacobsohn und nach dessen Tod mit dem späteren Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky zu einem der aggressivsten und wirksamsten publizistischen Instrumente der Weimarer Republik machte. Nach dem Absturz Deutschlands in die Barbarei nahm er sich am 21. Dezember 1935 in seiner letzten Exilstation Hindås/Schweden das Leben. Er starb im Göteborger Sahlgrenska Sjukhuset. Sein Grab liegt auf dem Friedhof Mariefred-Gripsholm.



eine Geschichte von einer Frau, die einen Mann imitiert, der eine Frau imitiert, in den 30ern

2016 erschien seine Geschichte Seifenblasen


Eine Geschichte, die ein Film werden sollte 



Ein sensationeller Fund: Kurt Tucholskys Liebesgeschichte erweckt die Roaring Twenties zum Leben.
Barbara träumt wie alle jungen Frauen vom Glück und von Erfolg. Letzteres ist als Aushilfs-Nummerngirl in einer Revue eher nicht zu erwarten. Eines Tages kommt ihr eine Idee: Sie beschließt, als Damenimitator aufzutreten - und macht tatsächlich über Nacht als "Herr Paulus" Karriere.
Die Frau, die sich als Mann ausgibt, der wiederum als Frau auftritt, das ist der Ausgangspunkt für ein turbulentes Spiel, in dem es zu amourösen Kapriolen kommt, zu Erpressung und Entführung und schließlich doch zum Happy End.
Filmspezialist und Tucholsky-Kenner Michael Töteberg erläutert in seinem Nachwort die Geschichte dieses 1931 entstandenen Werks.


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