Ich bin transsexuell, lebe als Frau seit ca. 2 Jahren, mache demnächst den 2. Schritt. (1. Schritt: Alltagstest.
Bis vor 2 Jahren hab ich es erfolgreich verdrängt und verleugnet. Seitdem lasse ich sozusagen Stück für Stück meine Weiblichkeit raus.
Ich fing mit Nagellack tragen an, suchte mir eine Handtasche bei Deichmann aus, suchte nach und nach Schuhe Kleidungsstücke und Schuhe.
Zuerst probierte ich es auf einem Finger jeder Hand, ich suchte mir Schuhe, Jeans und T-Shirts, mit denen ich eher unauffällig wirkte und ging so nach "draußen" um mich dran zu gewöhnen.
Einen BH trug ich auch endlich, was sich aber als Fehler herausstellte. Die Kollegen sahen es natürlich und irgendwann wurde ich gefragt, was los sei. Anstatt noch den Mund zu halten, habe ich gleich gesagt was Sache ist. Anstatt zu warten bis ich einen Therapeuten gefunden hatte um mit dem zu besprechen wie ich es anfangen sollte. Die Kolleginnen wollten und konnten damit nichts anfangen. Und es hat sich bei einigen bis heute nicht geändert.
Ich begann mir weibliche Kleidung zu kaufen und Schuhe und hatte sie dann auch ab da jeden Tag angezogen. Es war nicht leicht zu Anfang so durch Hamburgs Straßen zu gehen und mit Bus und Bahn zu fahren. Viele komische Blicke, gelacht wurde auch aber eher von jüngeren bzw. Schüler/
-innen. Ich schaute nicht hin und ließ mich nicht stören. Heute kommt sowas überhaupt nicht mehr vor. Oder ich merke es nicht. Stattdessen werde ich sehr oft angelächelt. Ich lächle dann freudig zurück. Solche Erlebnisse sehe ich positiv und stärke mein Selbstbewusstsein.
Leider bin ich mit dem Stress, den ich zu der Zeit hatte, nicht zurechtgekommen. Meine Wiedereingliederung, die ich zu der Zeit gemacht hatte, (Bandscheibe, Psychisch) musste ich abbrechen und bin zum 2. Mal in eine Tagesklinik gegangen. Mit Absprache der Therapeuten habe ich die Zeit als "Frau" mitgemacht. Und es war richtig so. Die dortigen Erfahrungen waren rundweg positiv und es gab null Beschwerden bei den Therapeuten.
Ich bin, seit wer weiß wie vielen Jahren depressiv, in Behandlung seit ca. 2 Jahren. Seitdem nehme ich auch Tabletten. Mit einer Unterbrechung von ca. 6 Monaten. Leider ging es in dieser Zeit mit mir immer schlechter. Seitdem nehme ich wieder Tabletten. Eine Berg und Talfahrt habe ich seitdem abonniert. Immer wieder daran arbeiten, das es mir nicht mehr so schlecht geht, das ich in eine Klinik muss.
Seit November letzten Jahres bin ich mit dem sogenannten Alltagstest durch. Das heißt, der oder die Person soll ca. ein Jahr lang in seiner Rolle als Frau oder Mann leben. Ich hatte die ganze Zeit keine Zweifel was ich bin und was ich sein will. "Eine" Frau. Beim letzten Gespräch wollte ich dann ansprechen, wie es weitergeht. Das war aber unnötig, meine Therapeutin (Praxis in Hamburg-Harburg) sprach mich direkt an ob ich die Hormone nehmen will. "Ja" habe ich geantwortet. Leider dauert es jetzt wenig bis es losgeht, weil sie ihre Praxis für ein paar Wochen schließen musste, da sie ins Krankenhaus ging. Im Februar, ich kann es kaum erwarten, habe ich meinen nächsten Termin. Dann hoffe ich zu hören, wie es weitergeht, was ich machen muss, bis es zur Ausgabe des ersten Rezeptes kommt.
Schritt für Schritt entwickle ich mich weiter, so wie ich mich als Frau wohlfühle. Seit ca. einem Jahr gehe ich regelmäßig zum Friseur und lasse mir eine Dauerwelle mache. Ich besuche regelmäßig ein Beauty Studio für Make Up, Augenbrauen usw. Im Dezember war ich bei Fielmann und habe mir eine Damenbrille ausgesucht.
wird fortgesetzt
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Danke Alexa für deine Geschichte
AntwortenLöschenVielen Dank :) sehr gerne
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